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Liechtenstein Marathon 2005

Auf dem vorletzten Kilometer geht es noch einmal den Himmel entgegen

laufspass.com -  Liechtenstein-Marathon am 11.6.2005 - Bildbericht von Thomas Schmidtkonz

Teil 8 - Das Ziel so nah und doch so fern

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Malbuner Runde - Samstag 11.6.05 - 14:00 - 14:45

Bei Kilometer 37 nähern wir uns dem Ziel bis auf etwa 100 Meter. Es ist zum Greifen nah. Aber wir werden  wie Sisyphus das Ziel vor Augen gleich wieder davon weg geleitet.

Wir müssen stattdessen auf einem 5 Kilometer langen sehr gewellten Rundkurs den Gebirgsort Malbun umrunden bis uns die Marathonstrecke endlich dann doch ins Ziel führt.

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Unter uns schon das Ziel vor Augen - aber Ätsch es sind noch 5 Kilometer!

Wenigstens ist hier zum meiner Freude wieder Gaby zur Stelle, die ebenfalls wieder einige Fotos geschossen hat:

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Petra mittlerweile über eine halbe Stunde vor mir

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Jetzt komme auch ich

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Ich links, Michael rechts

 

Ob wir wollen oder nicht. Wir müssen es gelassen nehmen, dass wir noch ein Stückchen zu laufen haben und gehen den nächsten Anstieg stoisch an.

Zu Michael und mir gesellt sich noch ein Läufer. Da ich der Läufer mit der größten Bergmarathonerfahrung von uns bin, übernehme ich die Führungsarbeit bis zur letzten Trinkstelle bei Kilometer 39.

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Herrliche Bergkapelle oberhalb von Malbun

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Dieser Läufer gesellt sich noch zu unserer kleinen Laufgruppe

Hinter Kilometer 39 lernen wir Helena aus Finnland kennen. Sie lächelt trotz des nun recht bedrohlichen letzten Anstiegs. Bei meinem ersten Liechtenstein Marathon 2002 befürchtete ich, dass dieser zum Himmel hinauf führt. Ich sah damals nicht, dass der Anstieg bei einer scharfen Rechtskurve endet.

 

 

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Helena aus Niinisalo in Finnland

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Der letzte Anstieg

 

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Hier werden noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert

Uff, das ist nun doch ganz schön anstrengend und es ist auch recht warm geworden, da die Junisonne herunter sticht. Außerdem tut mir die Lunge weh. Das muss an der ozonhaltigen Luft liegen. Wie freuen sich Michael und ich daher, als wir endlich den letzten Scheitelpunkt bei KM 40,5 erreichen.

Von nun an geht's nur bergab. Nein nicht mit unseren Kräften, sondern die Strecke weist nun wirklich ein Gefälle auf. Und als möchte sie alle vorherigen Verbrechen wieder gut machen, geht's gleich so steil bergab, dass sich meine Oberschenkel unangenehm bemerkbar machen.

"Hallo wir sind auch noch da!", rufen sie mir zu. "Shut up!" erwidere ich wie ein strenger englischer Papa und lege einen Zahn zu.

Michael, den ich kurzzeitig etwas abgehängt habe, schließt 200 Meter vor dem Ziel wieder zu mir auf. So können wir ja gemeinsam ins Ziel einlaufen!

Aber schon ist ein echter "Spielverderber" zur Stelle. Er hat sich hinterlistig in Lauerstellung an uns beide herangeschlichen und setzt zum Überholen an. Michael bemerkt ihn zuerst und ruft: "Vorsicht Attacke!".

Nein, das lasse ich mir nun doch nicht bieten. Beim Weinstraßen - Marathon 2004 wurde ich schon einmal in einem Dreikampf verwickelt und kurz vor der Ziellinie besiegt.
Obwohl ich ein schlechter Sprinter bin, setze ich im Nu all meine Energie frei, die ich mir auf den zurückliegenden 42,1 km aufgespart habe und entscheide triumphierend den Dreikampf auf der Ziellinie mit wenigen Hundertstel Sekunden Vorsprung für mich.

Gleichzeitig höre ich kurz zuvor in der Durchsage, dass Jörg Kornfeld aus Forchheim gerade vor mir eingelaufen ist.

Das ist ja lustig. Da haben wir uns die ganze Zeit nicht gesehen und jetzt sieht es für die Nachwelt und die Forchheimer Sportannalen so aus, als wären die beiden Forchheimer die ganze Zeit zusammen gelaufen. Was es nicht alles für Zufälle gibt!

Vom Liechtenstein Marathon 2005

Michael und ich im Ziel

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