| 5. Moskau Marathon am 24. September 2017 - Laufbericht und Bilder von Jürgen SinthofenMoskau, Russland, Visum, was erwartet einen da? Egal, wer alle europäischen 
Länder und olympischen Sommerspielorte marathonmäßig kennenlernen möchte, muss 
irgendwann in den sauren Apfel beißen!Also, Visum rechtzeitig beantragt, 85 Euro 
bezahlt und problemlos das Visum, in unserem Fall für eine Woche, erhalten.Wie kommt man hin? Ganz klare Empfehlung: Mit Pobeda (Tochtergesellschaft der 
Aeroflot), z.B. ab Memmingen für 110€ mit 10kg Gepäck nach Moskau und zurück. 
Kein Service im Flieger, dafür ist dieser brandneu und überpünktlich – was will 
man mehr?
 
 Aber Visum etc. „nur“ für Moskau, nein, meine Frau und ich sind direkt weiter 
nach St. Petersburg geflogen (37€) und haben diese herrliche Stadt vier Tage 
lang besucht. Eremitage, Katharinenpalast, Peterhof und und und - nicht zu 
Unrecht ist St. Petersburg eine der touristisch interessantesten Städte der 
Welt! Mein heimlicher Favorit war allerdings das Arktis- und Antarktismuseum, 
welches in einer ehemaligen Kirche untergebracht ist und noch den 
sozialistischen Charme der 50iger Jahre versprüht.
 Mit dem „Sapsan“, dem von Siemens gebauten Schnellzug der St. Petersburg mit 
Moskau verbindet, ging es dann in 4 Stunden die 710km für 57€ nach Moskau. Somit 
hatten wir zumindest einen kleinen Eindruck von Russland außerhalb der 
Metropolen gewinnen können. In Moskau kauften wir eine Dreitageskarte für den 
gesamten Nahverkehr für 6€! Damit stand uns ganz Moskau offen. Tolle 
Metrobahnhöfe angesehen (die U-Bahnen fahren alle 2 Minuten!), mit Bus und 
Straßenbahn einfach reingesetzt und mitgefahren - besser als jeder Hopp on - 
Hopp off Bus! Und dann natürlich der Kreml, Roter Platz, Kaufhaus GUM etc. zwei 
Tage gingen schnell rum.
 
 Am Freitag Nachmittag fuhren wir zum Luzhniki Stadion auf dem Olympiagelände von 
1980, dem Veranstaltungszentrum des 5. Moskau Marathon. Leider konnte man das 
Olympiastadion mit der Leninstatue davor nicht besichtigen. Dafür waren große 
Zelte für die Marathonveranstaltung aufgebaut, welche die Startnummernausgabe 
für gemeldete 11.000 Marathonis und 17.000 Teilnehmer am 10km sowie eine größere 
Marathonmesse aufnahm.Wie zu erwarten war am Freitag Nachmittag nicht viel los 
und so erhielt man die Startunterlagen zügig. Zuerst musste man eine Kontrolle 
passieren, wo die ärztlichen Atteste geprüft und abgestempelt wurden.
 Neben der Startnummer mit integriertem Zeitnahmechip und aufgedruckten Vornamen 
des Läufers gab es in einem Plastikbeutel, der auch der Gepäckabgabe vor dem 
Rennen diente, ein qualitativ hochwertiges Funktionsshirt von Asics, ein 
Programmheft in Russisch und Englisch, einen Gutschein für die Pasta Party am 
Samstag und einen Energieriegel.
 Auf der Läufermesse waren alle namhaften Ausstatter unseres Sports vertreten und 
diverse, meist russische Laufveranstalter stellten ihre Events vor. Hier fiel 
mir besonders auf, dass im 1.800km östlich von Moskau gelegenen Yekatarinenburg 
auch ein Marathon „auf zwei Kontinenten“ ähnlich wie in Istanbul (die so tun als 
wenn es das nur bei ihnen gäbe) beworben wurde.
 Auf der Pasta Party am Samstag war ich nicht, andere Läufer sagten mir 
allerdings, dass nach langem Anstehen nur etwa 100g Nudeln mit einer Soße 
ausgegeben wurde und es keinen Nachschlag gab.
 
  Gut beschilderter Olympiapark
 
  Die Laufstrecke
 
  Das Olympiastadion mit dem Lenin Denkmal im Vordergrund
 
  Gewissenhafte der Kontrolle der Gesundheitszeugnisse
 
  Startnummernausgabe, am Freitag Nachmittag noch sehr ruhig
 
  Die interessante Läufermesse
 
  Gibt es 2018 wirklich den ersten Marathon in Armenien/Yerewan?
 
Sonntag, Marathontag. Mit der Metro ging es zur Station Vorobyovy Gory und nach 
einem 10minütigen Fußmarsch erreichten wir das Veranstaltungsgelände. Nach einer 
Kontrolle der Rucksäcke konnten wir uns in den zwischenzeitlich leer geräumten 
Zelten umziehen und unsere Kleidersäcke abgeben. Hier musste man etwas anstehen, 
da die Helfer die Kleidersäcke gleich richtig nach Nummer sortiert ablegten.  Von der Metro zum Start
 Auch vor den vielen Dixie Klohäuschen bildeten sich lange Schlangen., obwohl der 
Veranstalter um Entzerrung der 10km – und Marathonläufer durch verschiedene 
Startregionen und Gepäckabgaben bemüht war. Tipp: Es gibt weitere Dixies 
innerhalb der Startzonen parallel zu den Startblöcken!
 
 Nach ein paar Fotos mit Lauffreunden vom Country Club ging es in den auf der 
Startnummer aufgedruckten Startblock (Corral). Der Zugang wurde relativ stark 
kontrolliert.
 Nach Abspielen der Nationalhymne erfolgte um 9.15 Uhr pünktlich der Start des 
ersten Blocks. In ca. zwei Minuten Abständen erfolgten die Starts der weiteren 
Startblöcke mit jeweils ca. 1.000 Startern.
 
  Entspannte Stimmung und herrliches Laufwetter
 
  Sicherheitskontrollen vor dem Olympiagelände
 
  Großzügige Umkleiden
 
  Lange Schlangen vor den vielen Dixies
 
  Drei Country Club Mitglieder aus drei Nationen
 
  Kleiderbeutelabgabe
 
  Luxusumkleide von innen
 
  Weitere Dixies bei den Startblöcken
 
  Das kolossale Universitätsgebäude
 
  Das Elitefeld
 
  Kurz vor dem Start unseres Blocks
 
  Start
 Bei strahlendem Sonnenschein, kaum Wind und Temperaturen zwischen gefühlten 13 
bis 16°C konnten wir bei idealen Bedingungen Moskau unter die Füße nehmen. Auf 
breiter nasser Straße, diese wurde kurz vor dem Lauf nochmals gereinigt, ging es 
ungehindert zunächst einen guten Kilometer parallel zum Olympiagelände an die 
Moskwa, welche die erweiterte südliche Innenstadt in drei großen Schleifen 
begrenzt. 
 Links war der Fluss und rechts war das beeindruckende Wehrkloster 
„Neujungfrauenkloster“ zu erahnen. Die zweispurige Straße war wie alle anderen 
Straßen für den Autoverkehr komplett gesperrt. Wir konnten uns prima einrollen, 
sahen am anderen Ufer ein Kraftwerk und den Bahnhof Kiewskaja, wo wir im Hotel 
Ibis eine genial gelegene, preiswerte Unterkunft gefunden hatten, und dem 
riesigen Radisson Hotelkomplex. Dieser war in einer der „Sieben Schwestern“ 
untergebracht, die Stalin als Prestigebauten errichten ließ. Weiter liefen wir 
vorbei am „Weißen Haus“, das heute das Kabinett beherbergt, in Richtung der 
schön anzuschauenden Hochhäuser, der Moskau City.
 Bei km 8 hatten wir die Moskwa verlassen und umrundeten die Hochhäuser wieder in 
Richtung Innenstadt vorbei an einem Wohngebiet. Bei km 10 erreichten wir die 
erste Wechselstelle für die Marathonstaffeln. Es ging für etwa 400m leicht 
bergan und dann am Moskauer Zoo vorbei bevor es auf kurz über Kopfsteinpflaster 
noch etwas bergan ging und dann am russischen Außenministerium vorbei.
 
  Am Olympiapark
 
  Die Straßen wurden gerade noch nass gereinigt
 
  Es geht an die Moskwa
 
  Für die nächsten 5 km
 
  Eine Staffelläuferin
 
  Kiewskaja
 
  Tolle Fassaden
 
  Brems- und Zugläufer unterwegs
 
  Das Kabinett
 
  Eine der „Sieben Schwestern“, das Radisson
 
  Moskau City
 
  Immer wieder Musikgruppen
 
  An der City wird weiter gebaut
 
  Die erste Steigung bei km 10
 
  Gute Idee!
 
  Etwas Kopfsteinpflaster beim Zoo
 
  Das Außenministerium im Hintergrund
 
  Und eine der sehr guten Verpflegungsstellen
 
  Es geht in den „Untergrund“
 Kurz vor km 15 trafen wir auf die um 10 Uhr gestarteten 10km Läufer mit denen 
wir einen knappen Kilometer parallel liefen, getrennt durch Absperrungen, bis 
zur Krymskiybrücke auf der wir die Moskwa überquerten. Links sah man das riesige 
Denkmal für Peter den Großen. Nach der Brücke passierten wir den pompösen 
Eingang zum Gorki Park bei km 16 und liefen durch ein Wohngebiet. Nach weiteren 
2km erreichten wir wieder die Moskwa. Auf der anderen Uferseite ca. 20m über dem 
Fluss erhob sich der Kreml. Ein phantastischer Anblick! Die riesige Fassade des 
„Großen Kremlpalastes“, daneben die Verkündigungskathedrale und die Michael 
Kathedrale, der Grablage der russischen Zaren. Die vergoldeten Kuppeln glänzten 
in der Sonne.
 An den mit einer roten Backsteinmauer umgebenen Kreml anschließend konnte man 
den „Roten Platz“ erahnen. Sehr schön die markanten, bunten Kuppeln des Moskauer 
Wahrzeichens, der Basiliuskathedrale. Weiter ging es am Moskwaufer bis zum 
ersten Wendepunkt bei km 21. Auf der gegenüberliegenden Flussseite das alles 
dominierende, 176m hohe Kotelnicheskaya Apartmentgebäude, eine weitere der 
sieben Schwestern. Nach dem Wendepunkt ging es 1,5km zurück zur Bolshoybrücke 
die wir überquerten und leicht bergan durch ein schön restauriertes Wohngebiet, 
vorbei am Zirkus und in Richtung Roter Platz. Auch hier wieder viele 
Stimmungsnester teilweise unterstützt durch Musikgruppen. Auffallend war das 
mehrere Läufer die neuen Boomer Lautsprecher in Rucksäcken mit sich führten – 
nicht schlecht wenn die Musikauswahl stimmt.
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