Umgangsformen sind Formen und Muster
zwischenmenschlicher Interaktion. Dies gilt nicht nur im normalen Leben
sondern auch bei Laufwettbewerben und Marathonläufen. Auch dort kann man
je nach Verhaltensformen unter seinen Mitstreitern entweder als derb, roh, ungehobelt und unhöflich angesehen werden oder im
positiven Fall als wohl erzogen, höflich und kultiviert.
Dazu erzählt Iron Rudi Rowdy, ein wahrer
Marathonrabauke von seinem
letzten Marathonlauf. Schulmeister,
Freiherr Marathony von Knigge, ein Marathonengel und Experte für
gute Benimmregeln schreitet dabei immer wieder ein
und erklärt, warum das so nicht sein darf. Dennoch scheitert er an Iron
Rudy kläglich ...
Iron Rudi Rowdy |
Also, ich sitz da am Marathonmorgen im
Hotel beim Frühstücksbüffet. Abends hatte ich mit einem
Laufkumpel noch ein paar
Bierchen reingezwitschert. Einem echten Marathonhelden macht ja
so was nichts aus!
Jedenfalls, da setzt sich doch glatt so ein
Müslianbeter unaufgefordert neben mich hin, während ich gerade das ultimative Marathongericht zu meinem frühmorgendlichen Weißbier
verspeise: Leberkäse mit Ei!
"Gack, gack" sage ich zu ihm "Körner fressen
nur die Hühner! Wer ein ganzer
Marathonkerl ist, der setzt auf handfeste Kost!"
Da glotzt der mich doch glatt so an, als wäre er
gerade aus dem Bett gefallen und sucht sich einen anderen Platz! |
Freiherr Marathony von Knigge |
So geht das nicht! -- (Freiherr von Knigge
hebt empört seinen Zeigefinger) -- Jeder darf vor einem
Marathon essen und trinken, was er meint was für ihn gut ist.
Der eine verträgt dieses und der andere jenes! |
Iron Rudi Rowdy |
-- (Iron Rudy ballt seine Fäuste) --
Auch, wenn ich von niederem Stand bin und Du
Dich Freiherr schimpfst, sollst Du mich nicht dauernd
unterbrechen! Ich habe doch noch gar nicht mit meiner coole
Marathonstory beendet! Frisch gestärkt, fuhr ich mit meiner
schnittigen Karre zum Startplatz raus und schnappte so einer Schlafmütze den letzten Parkplatz vor der
Nase weg.
:-) Na, der hatte die Rechnung ohne Iron Rudi gemacht!
Da zeigte er mir der doch glatt den Vogel!
Weil ich aber schon das Marathonfieber verspürte und mich auf den
knallharten Kampf Mann gegen Mann beim Marathon freute, sah ich
edelmütig
von einer Strafanzeige ab. |
Freiherr Marathony von Knigge |
Halt!
Die Straßenverkehrsordnung gilt natürlich auch für
Marathonläufer. Auch bei
Laufveranstaltungen darf man nicht andere Fahrzeuge
behindern und sich ins Parkverbot stellen!
Natürlich darf der Geschädigte dem anderen auch nicht den Vogel
zeigen. Beides ist gleichsam verwerflich! |
Iron Rudi Rowdy |
Da ich schon spät dran war, ging ich gleich
zur Startnummernausgabe, wo immer noch eine Schlange war. Aber
in der ersten Reihe stand da mein alter Laufkumpel der Steely George.
Ich reihe mich gleich bei ihm ein, spare mir also so die
Wartezeit in der langen Reihe und hab gleich noch ne gute
Unterhaltung!
Bin schon ein aufgewecktes Bürschchen oder?
"Hi, George mir brummt der Schädel und was macht Dein Kater? Vielleicht
hätten wir letzte Nacht doch nicht so viel saufen sollen?"
Da unterbricht doch glatt so eine freche,
vielleicht gerade mal 16-jährige Göre am Ausgabeschalter unser hochinteressantes
Gespräch: "Könnten Sie mir bitte für Ihre Startunterlagen Ihre
Startnummer nennen?"
"Horch mal Du junges Ding, wenn Erwachsene sich unterhalten,
hast Du erst mal zu schweigen! Hast Du das nicht daheim oder
wenigstens in der Schule gelernt?"
"Aber sie blockieren doch
schon die ganze Warteschlange!"
Ich sage es ja immer, diese Jugend von heute
hat kein Benehmen mehr! Knigge, das ist doch ein Fall für Dich? |
Freiherr Marathony von Knigge |
Werter Iron Rudi, wie nett, dass Sie mich
auch mal wieder zu Wort kommen lassen.
Auch da besteht
Verbesserungspotential:
Der kluge Läufer holt seine Startunterlagen rechtzeitig ab. Sie sind
doch schon gestern angereist, da hätten Sie doch schon Ihre
Unterlagen am Vortag holen können. Meist ist am Vortag
weniger los.
Oft profitiert der am Vortag Anreisende auch von einer
kostenlosen Nudelparty und anderen gütigen Wohltaten der Veranstalter.
Wenn man einen Bekannten
vorne in der Warteschlange entdeckt, gehört es außerdem nicht zum guten
Ton sich gleich beim ihm vorne mit einzureihen. Dann noch die
Blockade der Warteschlange, darüber kann ich leider nicht mehr
gnädig hinwegsehen! |
Iron Rudi Rowdy |
Ach, was Knigge! Ich holte die Startnummern
am Vortag nicht ab, weil ich noch meinen obligatorischen 6
km - Lauf mit ein paar spritzigen Sprints machen musste. Das war für mich
Laufbrillianten sozusagen der letzte Schliff! Da hatte ich keine
Zeit für olle Startnummernausgaben!
Und komm mir nicht mit diesem Nudelbrei, den es immer auf den
Nudelpartys gibt ...
Jedenfalls das Weißbier vom Frühstück wollte
wieder raus. Ich begoss gleich vor der Sporthalle den nächst
besten Gartenzaun. Da kam doch glatt die Hausherrin mit dem
Nudelholz raus gerannt ...
Wie gut, dass ich Marathonläufer bin. So konnte ich mich gleich
warm laufen! |
Freiherr Marathony von Knigge |
Die Veranstalter sorgen in der Regel für dazu
vorgesehene Örtlichkeiten. Sind im Notfall die Warteschlangen
vor diesen zu lang, sollte man wenigstens
außer Sichtweite die Botanik aufsuchen und nicht Gartenzäune,
Hausmauern und dergleichen besprengen!
Zur Wahrung der Schamgrenze sollte sich außerdem der
Verrichtende so positionieren, dass allen anderen der Blick auf
entblößte Körperpartien erspart bleibt. |
Iron Rudi Rowdy |
Warmgelaufen, musste ich nun noch für mein
passendes Outfit sorgen. Da es schon recht warm war, verzichtete
ich gleich auf mein Laufshirt und ließ nur meinen String - Tanga
an. So konnte jeder meinen athletisch gebauten Körper bewundern. |
Freiherr Marathony von Knigge |
Auch für Männer ist "Oben Ohne" bei
Marathonveranstaltungen ein Not To Do!
Eine Marathonveranstaltung ist eine traditionelle, sportliche
Veranstaltung und hat weder was mit der Loveparade, mit
Beach Volleyball oder gar FKK zu tun. |
Iron Rudi Rowdy |
Hey Knigge, bist Du verklemmt!
Also, ich sah ganz hinten im Startblock ein paar tolle
Laufmiezen. Daher reihte ich mich hinten ein, damit die
Fußlahmen da hinten auch mal einen gut gebauten und schnellen Läufer zu Gesicht bekamen! |
Freiherr Marathony von Knigge |
Schon wieder muss ich dazu was anmerken: Marathonläufer
sollten sich ihrer Leistungsklasse bzw. ihrem geplanten
Lauftempo entsprechend im Startblock einreihen.
Schnelle Läufer wie Sie also vorne! Die Gemächlicheren reihen sich hinten ein!
Bei Großveranstaltungen gibt es dazu die offiziellen Startblöcke
je nach Leistungsvermögen. Langsame Läufer, die trotz ihres
geringeren Leistungsvermögens in vorderen Startbereiche starten,
stellen ein Hindernis für die anderen Läufer dar. |
Iron Rudi Rowdy |
Knigge kennst Du nicht den Spruch: "Die
Letzten werden die Ersten sein!"
Also, bei den beiden hübschen Laufhasen hatte ich mit meinem
Corpus mächtig Eindruck geschunden. Darüber war ich so
begeistert, dass ich fast den Startschuss verpasste.
Aber es heißt ja beim Marathon "Quäl Dich Du
Sau!" und so trennte ich mich von den beiden Mädels. Im Eifer
des Getümmels und Gedrängels vergaß ich schnell den
Trennungsschmerz von den beiden Hübschen, die mir noch hinterher kicherten.
Nun durfte ich aber keine Zeit mehr
verlieren, weil ich ja unter 3 Stunden rennen wollte. Ich gab
Gas. Da behinderten doch regelrechte Sperrketten mein gutes
Vorankommen ...
|
Freiherr Marathony von Knigge |
Ja, gerade langsamere Läufer
laufen gerne mit Bekannten zusammen und quasseln mehr als sie
laufen. Dabei joggen sie nicht
hintereinander sondern nebeneinander und bilden Sperrketten .
Das behindert schnellere Läufer. Oft sind diese dann zu
riskanten Überholmanövern am Streckenrand gezwungen. |
Iron Rudi Rowdy |
Ach was, Iron Rudi weiß sich auch in solchen
Situationen zu helfen. Notfalls helfen da Iron Rudis eiserne
Ellbögen! Was meinst Du woher ich meinen Namen habe? Vom Iron
Man bestimmt nicht!
Also setzte ich ein paar gezielte Ellbogenstöße ein. Was meinst
Du wie schnell ich da freien Durchgang hatte! |
Freiherr Marathony von Knigge |
Anwendung brutaler Gewalt, ist das letzte was man beim
Marathon machen darf. So was kann zur Disqualifikation führen! |
Iron Rudi Rowdy |
Ach was, ich war so schnell an denen vorbei,
dass die gar nicht merkten wer das war. |
Freiherr Marathony von Knigge |
Was sagen Ihnen die Begriffe Sportlichkeit und Fairness? |
Iron Rudi Rowdy |
Horch mal Du kluger Heini! Wer läuft hier
schon jahrelang erfolgreich in Zeiten unter 3 Stunden den
Marathon und ist wirklich sportlich? Du oder ich?
Also nach ein paar Kilometern habe ich
endlich aufgeholt und ein freies Feld vor mir. Wir waren ja
nicht in Berlin, wo dich dauernd einer behindert.
Da hängt sich doch glatt so ein Möchtegernläufer bei starkem
Gegenwind in meinem Windschatten und keucht mir was vor, als
würde er aus den letzten Loch pfeifen. Dazu stöhnt er wie bei
was noch schlimmeren. Weil eine Vertiefung des Themas nicht ganz
jugendfrei ist, belass ich es damit ...
|
Freiherr Marathony von Knigge |
Danke, dass Sie auch einmal an die Jugend denken! Daher habe
ich das Vertrauen in den guten Menschen, selbst bei Ihnen noch
nicht ganz verloren. Es ist in der Tat
sportlich unfair sich ohne Einverständnis des Vordermanns die
ganze Zeit in dessen Windschatten zu hängen. Wenn, dann sollte
man sich auch mal selbst als Windschattenläufer
anbieten!
Wer auf laute Atemgeräusche oder
unüberhörbares Stöhnen nicht verzichten kann, sollte außerdem
von seinem Vordermann etwas Abstand halten oder ihn überholen.
Solche Geräusche sind meist störend. Notfall langsamer tun! Falscher
sportlicher Ehrgeiz, der die Gesundheit angreift, ist fehl am
Platz! |
Iron Rudi Rowdy |
Mittlerweile hatte ich mein Frühstücksweizen
schon rausgeschwitztt. Gut, dass nun eine Trinkstelle kam!
Ich zu denen:
"Hey Ihr da, geht das nicht etwas schneller? Reicht mal Iron
Rudi ein kühles Helles rüber!"
"So was haben wir hier nicht!"
"Dann gibt mir gefälligst was anderes zum Trinken her!"
Dabei wende ich mich zu meinem Laufnachbar, der mir dauernd
hinterher gehechelt war: "Das sind Schlafmützen oder?" |
Freiherr Marathony von Knigge |
Veto!
Der wohlerzogene Marathonläufer mit geschliffenen Manieren
behandelt nicht nur seine Mitstreiter stets höflich sondern ganz
besonders die Helfer. Die machen das freiwillig und ohne
Entlohnung und opfern ihre knappe Freizeit für das Wohl der Läufer. Die
haben etwas mehr Freundlichkeit verdient! |
Iron Rudi Rowdy |
Ich zahle so viel Startgeld! Also erwarte ich
von den Veranstaltern einen Top-Service. Sollen die Veranstalter doch den Helfern was von
ihren satten Gewinnen abgeben! |
Freiherr Marathony von Knigge |
Viele Veranstaltungen sind froh, wenn die Einnahmen die
Kosten tragen. Sie sind oft ebenfalls Idealisten. In der Regel
bleibt wenig Geld übrig und ohne Sponsoren und freiwillige
Helfer wäre kaum eine Laufveranstaltung machbar. |
Iron Rudi Rowdy |
Also, ich habe meinen Becher in der
Hand und greif mir noch eine der schleimigen Bananen.
Den Becher trink ich halb aus und werfe ihn in hohen Bogen in
die Botanik.
Die Banane esse ich nicht. Ich habe ja noch den stöhnenden
Verfolger hinter mir.
Als Könner lass ich sie geschickt fallen und mein Hintermann
rutscht prompt auf der Schleimspur aus. Er schreit laut: "Au!
Au! Ich habe mir weh getan!"
"Du Weini! Das ist doch nicht weiter schlimm! Die Sanis sind
sicher schnell zur Stelle!"
Da brauch ich mich also um nichts weiter kümmern. Grinsend
sprinte ich davon ... |
Freiherr Marathony von Knigge |
Becher, Flaschen usw. entsorgt man am besten
in den dafür vorgesehenen Behältern. Man wirft sie nicht in der
Gegend herum, sondern lässt sie beim Stadtmarathon, wenn keine Behälter zur Stelle
sind, einfach so fallen, dass man seinen Hintermann nicht damit
behindert.
Bei Landschaftsläufen und Bergläufen
verursacht man gar keinen Müll, sondern gibt den direkt am
Verpflegungspunkt ab.
Bei rutschigen Sachen wie Bananen achtet man
ganz besonders darauf, dass kein Läufer ausrutschen kann! |
Iron Rudi Rowdy |
So schaltest Du keine Konkurrenten geschickt
aus! Damit meine Familie weiterhin auf mich stolz
sein konnte, musste ich nun richtig Gas geben. Es ging ja um meine
Laufehre!
Dazu brauchte ich Energie. Also packe ich in der Mitte zwischen
zwei Verpflegungsstellen ein Powergel aus und tanke Energy.
Natürlich entsorge ich gleich den Verpackungsmüll im nächsten
Garten nebenan.
So bekommen diese "Coachpotatoes" dort auch einmal
etwas Bewegung, wenn sie den Müll aufsammeln müssen.
Knigge bin ich nicht ein Wohltäter? |
Freiherr Marathony von Knigge |
Nein, Wohltäter stell ich mir anders vor!
Marathonläufe sind keine Freibriefe für eine wahllose
Müllentsorgung. Wer unbedingt sein Gel 2 Kilometer vor dem
nächsten Verpflegungspunkt isst, nimmt den Verpackungsmüll bis
dorthin mit und gibt dann dort höflich und mit guten Manieren seinen Müll dort ab. |
Iron Rudi Rowdy |
Ja, bin ich denn ein Müllmann?
Was weißt Du schon davon, wie knapp die Zeit bei Sub 3:00 Läufen
sein kann und was unsereins da so alles mitmacht? Da zählt jeder
Bruchteil einer Hundertstelsekunde! Da kann ich keinen Müll als unnötigen
Ballast mit mir herumschleppen.
Die Kilometer flogen dahin. Hinter
Kilometer 30 wurde es so richtig hart. Aber als eiserner Marathonläufer ging es mir trotz der
unmenschlichen Anstrengungen noch ganz gut. Bei Kilometer 33 lag einer leichenblass und regungslos am Straßenrand. Ja, der
Marathon fordert seine Opfer!
Mensch, den kenne ich doch! Das ist doch der Müslifan vom
Frühstückstisch!
Ich grinse ihn hämisch an: "Haben wir wohl in letzter Zeit etwas
zu wenig trainiert und uns überschätzt oder hast Du gar das
falsche gefrühstückt? Mein Tipp, iss mal lieber
was gescheites zum Frühstück!" Ich lass
ihn links liegen, schließlich will ich ja noch unter 3 Stunden
bleiben. Aber die Sanitäter sind heute schon Schlafmützen! Warum
ist
noch keiner da? |
Freiherr Marathony von Knigge |
Marathonläufe befreien niemand vor der Ersten
Hilfeleistung im Notfall!
Ist keine Hilfe zur Stelle, muss der
Läufer selbst ran, auch wenn er deswegen seine neue persönliche
Bestzeit gefährdet. Ein Menschenleben zählt mehr! |
Iron Rudi Rowdy |
Ja, bin ich denn ein laufender Samariter oder
in einen Wohlfahrtsverein! Mein Sportverein
interessiert sich für nur meine Platzierungen und Laufzeiten!
Marathonläufe bringen so wie Kriege das schlimmste im Menschen
hervor!
Ich lag gut in der Zeit und überholte schon
wieder einen Konkurrenten. Ich würdigte ihn keines Blickes und
rülpste nur mal kurz. Mehr Beachtung war der Versager ohnehin
nicht wert! |
Freiherr Marathony von Knigge |
Marathon ist ein Wettkampf. Trotzdem soll man
auch zu seinen Konkurrenten freundlich und höflich sein, da der
gemeinsame Wettbewerb nicht trennen soll, sondern Gleichgesinnte
miteinander verbindet.
Also grüßt man gerade bei solchen gegen Ende des Laufes seltener
werdenden Überholmanövern sein Gegenüber mit einem freundlichen
"Hallo" oder mit einem "Wie geht's?" oder noch besser mit: "Darf
ich mich vorstellen?" oder "Würden Sie mir bitte den Vortritt
gewähren?"!
Gute Manieren gehören zum Marathonlauf,
Rülpsen und Furzen dagegen nicht! Lassen sich
solche unbeliebten Geräusche nicht vermeiden, ist die
geräuscharme der lauten Variante vorzuziehen. Im
Zweifelsfall kann durch gleichzeitiges Husten oder Räuspern die
unerwünschte Geräuschkulisse übertönt werden. Wer im Gesang
begabt ist, kann es auch mal mit einem fröhlichen Lied wie "Das
Laufen ist des Müllers Lust" versuchen ... |
Iron Rudi Rowdy |
Ach was! Beim echten Kampf Mann gegen Mann ist
Höflichkeit fehl am Platze!
Bei Kilometer 35 folgte eine 2 Kilometer
lange Gerade, wo es kaum Zuschauer gab.
Plötzlich stand dann doch ein kleines verlorenes Häufchen
solcher Heinis am
Rande und feuerte mich frenetisch an. Die bildeten sich doch
glatt ein, dass seine Majestät Rudi
il Magnifico sie eines
Blickes würdigt! |
Freiherr Marathony von Knigge |
Marathonläufer sollen Zuschauern dankbar
sein, die oft stundenlang ausharren und jeden Läufer kräftig
anfeuern. Den meisten Läufern tut so ein Beifall gut. Man sollte ihnen
dafür etwas zurückgeben und wenn es nur ein kurzes Danke, Winken
oder Lächeln ist. |
Iron Rudi Rowdy |
Endlich nähere ich mir der Ziellinie. Wer ist
denn jetzt vor mir? Das ist doch Steely George! "Ha! Ha! Du alter
Angeber, habe ich doch noch eingeholt!"
Ich pirsche mich unbemerkt heran....
Oh je, jetzt hat er mich doch bemerkt! Wir sprinten beide mit
letzter Kraft los.
Junge, Dein Fehler, dass Du heute morgen keinen Leberkäse
gegessen hast. Der gibt mir nun die nötige Kraft. Mit einem
gezielten Ellbogenstoß sprinte ich im Zielkanal an ihm vorbei! |
Freiherr Marathony von Knigge |
Lieber Rudi, wäre es nicht viel schöner
gewesen, wenn Sie beide gemeinsam über die Ziellinie gelaufen
wären?
Was wäre das für eine schöne und sportliche Geste gewesen! |
Iron Rudi Rowdy |
Nein, ich hatte Steely George gezeigt, wer
der wahre Champ ist. Mit meiner tollen Zeit von 2:58:13 hatte
ich außerdem vielen Müsli-Indianern das Fürchten
gelehrt.
Es war für mich wieder ein tolles Erlebnis, das allen zeigte was in
mir steckt.
Lasst Euch gesagt sein: Iron Rudi kommt wieder! |
Freiherr Marathony von Knigge |
Hoffentlich nicht!
Allerdings befürchte ich, dass diese Rudis uns erhalten bleiben. Aber die meisten Marathonläufer sind anständige und
freundliche Menschen ohne Fehl und Tadel. Wer nicht, konnte ja
jetzt viel von mir lernen!
Dem wahren Schulmeister ist ja nichts zu schwer! |