Tipps für Bergtrailläufe am Beispiel
des Abenteuerlaufs Pitztal Trail 2013 - Der Film
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Tipps für Bergtrailläufe am Beispiel
des Abenteuerlaufs Pitztal Trail 2013 - Die Tipps
Tipp 1: Nicht zu schnell loslaufen
Laufe nicht zu schnell los, denn solche langen und schweren Bergtrails werden nicht auf den ersten 500
bis 1000 Metern entschieden. Hier liefen alle sehr schnell los. Dann
ging es in die erste Steigung. Dort bildete sich gleich ein Stau:
Tipp 2: Laufstecken benutzen
Benutze bei solchen Läufen Stecken. Sie sorgen gerade bei schwierigem
Untergrund für Sicherheit und Stabilität und verhindern so Unfälle und
Verletzungen. Bergauf kann man zudem zusätzlich gut die Armmuskulatur
mit einsetzen, soll heißen es geht dann auch leichter bergauf.
Dieser Läuferin nutzt sie auf schwierigem Gelände bergauf laufend:
Auf einfachen Abschnitten kann man die Stecken in eine oder beide Hände
nehmen und lustig munter drauf los laufen.
Notfalls kann man sie auch am Rucksack festmachen.
Tipp 3: Sich mit anderen Teilnehmern unterhalten / austauschen / aushelfen
Es ist nicht überlebenswichtig,
dennoch empfehlenswert sich mit anderen gleichgesinnten
Läufern auf der Strecke zu unterhalten. Außerdem sollte man die meist
schöne Landschaft auch mal
genießen und nicht nur immer an die Endzeit denken! Läuft man gemeinsam,
ist es außerdem sicherer, als wenn man alleine auf weiter Flur unterwegs
ist.
Tipp 4: Vorsicht walten lassen
Auf holprigen Untergrund solltest du natürlich auf jeden Schritt achten.
Knickt man mit dem Fuß um, dann ist oft das Rennen vorzeitig beendet.
Tipp 5: Schutzstrümpfe können vor Verletzungen schützen
Gegen scharfkantige Steine können Schutzstrümpfe schützen. Ich haute mir
beim Pitztaltrail das rechte Schienbein tierisch an einem scharfkantigen Stein an, denn ich
hatte solche Strümpfe nicht an. Das schmerzte sehr und blutete auch
etwas, ging aber noch einmal gut aus. Ich konnte weiter laufen.
Tipp 6: Rechne mit allen potentiellen Gefahren! / Informiere dich
über die Strecke
Bei solchen Trails muss man bei der Strecke mit allem rechnen.
Informiere dich unbedingt im Vorfeld über die Strecke. Auch Berichte
oder Filme von
den Vorjahresveranstaltungen können hilfreich sein. Nicht, dass du
dann plötzlich vor Hindernissen stehst, die du dir nicht zutraust oder
wo du Panik- oder
Angstattacken bekommst.
Hier ein paar Beispiele vom Pitztaltrail:
Kurze gesicherte Kletterpassage
Gesicherte Kletterpassage
Unter dieser steilen Halde arbeitete Schmelzwasser und machte
sie instabil. Das war steiler, als es hier aussieht und zudem alles
lebensgefährlich. Bei so was Ruhe bewahren, Wenn ein Zurück nicht
möglich ist, dann die Gefahrenstelle vorsichtig überwinden, behutsam
auftreten und dann das Ganze möglichst schnell verlassen.
Gefährliches Schneefeld, das gequert werden musste. Gott sei Dank war es
hier noch nicht vereist, wie es wohl eine halbe Stunde später der Fall
gewesen wäre. Das war auch steiler, als es hier aussieht und jagte mir ganz
schön viel Angst ein.
Tipp 7: Gute Traillaufschuhe
Ungemein wichtig ist natürlich das Schuhwerk. Ohne gute Traillaufschuhe
mit entsprechendem Profil darf man bei solchen Läufen nicht teilnehmen!
Tipp 8: Pflichtausrüstung
Die Pflichtausrüstung ist keine Schikane des Veranstalters, sondern
wirklich wichtig, in Extremsituationen sogar überlebenswichtig.
Tipp 9: Behutsam bergab laufen
Geht es steil bergab, sollte man nicht so schnell herunter brettern,
denn das geht auf die Oberschenkel und kann sich später auf Muskulatur
und Gelekne
negativ bemerkbar machen!
Tipp 10: Akklimatisiere Dich im Vorfeld, wenn es geht
Auch die Höhenluft kann natürlich bei solchen Läufen problematisch sein,
denn die
Leistungsfähigkeit lässt um so mehr nach, umso höher man in die Höhe
kommt , weil dann die Luft dünner wird
und der Sauerstoffgehalt der Luft entsprechend geringer wird!
Hilfreich ist es dann wenn, man sich im Vorfeld ein paar Tage im
Hochgebirge
oder in Höhenlagen akklimatisiert.
Tipp 11: Notfalls aussteigen
Auch wenn es nach Defätismus klingt,
manchmal sollte es man sich wirklich überlegen, an passenden Punkten
auszusteigen, wenn
man sieht, dass die Zeit zu knapp wird oder die ganze Sache gefährlich
werden könnte.
Ich hätte es bei diesem Lauf damals eigentlich machen sollen.
Tipp 12: Immer eine Stirnlampe mitnehmen
Bei diesem Lauf rechnete ich zudem nicht damit, dass ich in die
Dunkelheit geraten könnte. Daher hatte ich
keine Stirnlampe dabei, das war ein großer Fehler, wie sich später noch
zeigen sollte. Also nehme immer eine Stirnlampe mit, wenn
so ein Lauf in den Nachmittag, Spätnachmittag oder Abend reingeht!
Man weiß nie was kommt! Man muss bei solchen Läufen mit allem rechnen!
Ich geriet beim Pitztaltrail 2013 ohne Stirnlampe in die Nacht. Gott sei
Dank war der Weg dort nicht mehr anspruchsvoll:
Tipp 13: Kräfte einteilen und genug essen und trinken!
Teilt euch eure Kräfte gut ein, isst genug und trinkt genug und nimmt Euch Notrationen mit, am besten
auch Energy Gels!
Das hilft im Notfall gegen Unterzucker, denn hier oben torkelten einige
mit Unterzucker herum.
Das hätte böse ausgehen können!
Hier in über 2700 Meter Höhe torkelten ein paar Läufer total erschöpft mit
Unterzucker herum:
Tipp 14: Bergwetter im Auge behalten
Die Gefahren in den Bergen sollte man niemals unterschätzen, zudem kann
sich das Wetter auch ungemein schnell ändern, was damals hier Gott sei
Dank nicht der Fall war.
Es kam nur ein bissiger Wind auf, Niederschläge blieben aus.