Die folgende Passage ist recht flach, tendenziell sogar
eher fallend, allerdings trotzdem nie leicht zu laufen. Manchmal folgen
wir nur Pfadspuren über Wiesen oder Schotterhänge. Wenn Wege vorhanden
sind, bestehen sie mehrheitlich aus Pfützen oder sind mit Wurzeln oder
quer liegenden Baumstämmen durchsetzt. |
Rumpelwege
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Wo ist der Weg?
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Mit einem Wort: abwechslungsreich, aber mir gefällt diese
Passage ganz gut und ich setze mich ziemlich an die Spitze unserer am
Sattel entstandenen Gruppe. Weniger gut gefällt mir das Wetter. Dicke
Wolken sind mittlerweile aufgezogen und als wir zur Brander Alm bei Km 34
hinunterlaufen, werden wir kräftig eingeseift. Ich laufe seit einiger Zeit
zusammen mit Gerd Ohnsorg und wir stellen uns auf der Alm kurz unter, um
einen Regenschutz anzulegen, was sich aber als eher unnötig erweist, weil
der Regen nach kurzer Zeit wieder aufhört. Hinter der Alm wartet die
nächste Stufe unseres Steilanstiegs. Noch mal 500 HM auf 3 Km hinauf zur
Hörndlwand auf knapp 1700m. So langsam artet das hier in Arbeit aus.
Zuerst ein Stück mit steilen Stufen, |
Harter Anstieg ...
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dann enge Serpentinen in dichtem Gebüsch |
... aber trotzdem schön!
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und schließlich ein langes, steiles Geröllfeld, das sich
bis zum Sattel hinauf zieht. Drei Schritte hoch, zwei rutscht man wieder
zurück, die Kraft aus den Beinen wird systematisch herausgesaugt und zu
allem Überfluss prasselt auch wieder ein Regenschauer auf uns herab. Ich
liege kraftlos im Geröllfeld und fluche auf den Streckenarchitekten. Gerd
hängt 5 Meter weiter oben. |
Schotterfeld zur Hörndlwand
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Auch ihm ergeht es nicht besser. Bevor ich dann endgültig
verzweifle, entdecke ich schließlich einen Pfad, der links vom Geröllfeld
nach oben führt. – Welch eine Wohltat. Es tut richtig gut nur den 20
%-igen Hang hochsteigen zu müssen, ohne ihn gleich wieder
hinunterzurutschen. Oben wartet wieder eine Helferin mit Getränken, die
auch unsere Startnummern notiert. |
Geschafft - in jeder Hinsicht
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Sie hat heute eine der schwierigsten Aufgaben. Stundenlang
muss sie hier oben bei Wind und Regen ausharren und auch die angekündigte
tolle Aussicht kann sie heute wegen der tiefhängenden Wolken nicht
genießen. Wir dürfen gleich weiter, aber auch das ist nicht das reine
Vergnügen. Zunächst laufen wir in tiefen Wegspuren über die Wiesen auf der
Bergkuppe. Schwierig hier vernünftig die Schritte zu setzen, aber, wie
sich gleich herausstellt, das reine Vergnügen gegen das, was dann kommt.
In der Streckenbeschreibung heißt es: „steil und schwierig gangbar hinab
ins Röthelmoos“. Das Streckenprofil zeigt 700 Hm Abstieg auf knapp 3 Km.
Man kann sich vorstellen, dass das einigermaßen heftig abgeht. Schmale
Pfade, hohe Stufen, Schotter, Felsen und das Ganze durch den
vorhergehenden Regen schmierig und rutschig. |
Wohl dem, der hier Stöcke hat
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Gleich auf den ersten 200 Metern liege ich zwei Mal im
Gebüsch bzw. auf dem Allerwertesten. Danach schalte ich zwei Gänge zurück
und schaue, dass ich einfach sicher nach unten komme. Zwei Läufer mit
Stöcken überholen mich hier. In den steilen Passagen sicher von Vorteil
und bei den schwierigen Abstiegen geben die Stöcke zusätzliche Sicherheit.
Über den gesamten Lauf hinweg braucht man sie nicht unbedingt. Es gibt
schon auch ein paar laufbare Passagen. So ein Stück folgt nach der
Verpflegungsstelle am Röthelmoos |
Verpflegung Röthelmoos |
Zunächst flach, vorbei an der Verzweigung, wo man auf 54 Km
verkürzen kann. Dann auf breiten Forstwegen hinauf Richtung Jochberg. Die
VS Röthelmoos (ca. 41 Km ) passiere ich übrigens nach gut sechseinhalb
Stunden. Die 15 Km ab dem Stadion nahmen also mehr als dreieinhalb Stunden
in Anspruch. |
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