Prolog - In ferner Zukunft auf dem Planet Omega
Aus "Planet
der Verbrecher" von
Robert Sheckley
- Kapitel 7
Es war heiß und fast erstickend feucht, als sich
Barrent auf den Weg machte. Nicht das kleinste Lüftchen rührte sich in den
dunklen Straßen ... |
Tag zuvor - Lenzerheide - Freitag 24.6.05
|
Nach dem schönen
Liechtenstein - Marathon haben meine Frau Gaby und ich wegen der hohen
Benzinpreise in Deutschland gleich einen zweiwöchigen Urlaub in der
Schweiz drangehängt.
So können wir uns in den Höhen des Oberengadins gut für die Höhenluft des
Graubünden Marathons akklimatisieren. Am Freitag reisen wir
dann nach Lenzerheide, wo wir auch die Startunterlagen abholen können. Wir
logieren im Kurhotel Alpina, wo die Empfangshalle noch an die
altehrwürdigen Schweizer Hotels des 19. Jahrhunderts erinnern, die
Erweiterungsgebäude aber sehr modern gestaltet sind. |
Blick vom Start des Rothorn - Runs in Lenzerheide zum Paparner Rothorn
hoch, wo für Marathonläufer und Rothornläufer das Ziel in 2860 Meter Höhe
ist. |
Vor dem Startschuss - Samstag 25.6.05 - Chur 8:30 -
9:15
|
Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Postbus von Lenzerheide in
das fast 1000 Meter tiefer gelegene Chur, wo um 9:15 der Startschuss
fallen soll. Im Bus treffe treffe ich alte Bekannte wie
Dirk Böning und den Frauenfelder
Waffenläufer Hans Peter Eigenmann. Hans Peter schon in der
Altersklasse M60 ist letztes Wochenende die
100 Kilometer von Biel gelaufen, und nun wagt er sich eine Woche später
an den schwersten Bergmarathon der Welt. Respekt! So gestaltet sich
die Busreise kurzweilig, da wir uns viel zu erzählen haben.
Unten beim Start angekommen, treffe ich viele weitere Bekannte. So auch
meine journalistischen Kollegen Anton Lautner und Martin Linek, die wie
ich zusätzlich zum Marathonlauf für ihre Laufberichte Bilder
schießen. Auf diese Weise könnt Ihr nun liebe Leser dieses tolle Ereignis
hautnah miterleben ... |
Laufreporter und Genussläufer Martin Linek |
Vor dem Start wollen wir "Kampfrecken" uns noch einmal
ablichten lassen.
Anton hält dabei einen Zettel mit meinem
"Lieblingsspruch" "Quäl Dich Du Sau"
vor dem Bauch. Dieser Spruch will aber gar nicht zu mir und erst recht nicht zu diesem
wunderschönen Lauf passen. |
Thomas / Anton / Michael / Stephan, später Dritter der AK M16 |
Sicher ganz einfach ist er nicht dieser Bergmarathon. Er trägt nicht ganz
zu unrecht den Titel "Härtester Marathon der Welt".
Sicher wird er auch dieses
Jahr, wie in den Vorjahren 2003 und
2004, einige mehr oder weniger
nette Überraschungen parat haben. Aber alles ist ja immer eine Frage
des Lauftempos und der Kräfteeinteilung. Wird dieser Lauf mit sinnvoller
Vorbereitung und vernünftiger Kräfteeinteilung angegangen, ist er m.E.
nicht der "härteste", sondern einer der schönsten "Genussmarathons" der
Welt. |
Ich bin doch keine Sau und quälen tue ich mich auch nicht! |
Trotz der interessanten Gespräche mit den anderen
Bergvagabunden, ruft nun die Pflicht, da sich nun die Bergläufer, mit ihren
in langen und anspruchsvollen Trainingseinheiten gestählten Körpern, bereits
hinter die Startlinie aufstellen. Derweil bleiben Martin und ich auf
dem Podest hier oben, um Bilder vom Start schießen zu können. |
Am Start |
Momentan ermahnt uns ein Ansager, dass es heute warm ist
und wir unterwegs viel trinken sollen. Na ja hoffentlich nehmen sich das
auch alle zu Herzen! Aber wer so was mitläuft, dürfte schon etwas
Lauferfahrung mitbringen oder? |
Hier gibt's letzte Tipps und Infos zum Rennen |
Mich bekümmert aber heute weniger das Trinken, sondern die
Wetterprognosen für heute Nachmittag. Da soll es heftige Gewitter geben
können. Da wir auf knapp 3000 Meter hoch müssen, könnte es dann sein, dass
wir wegen der Gefahr aus dem Rennen gezogen werden könnten. Welch eine
Horrorvorstellung!
Trotz dieser bangen Gedanken bin ich dieses Jahr unvorsichtig. Hatte ich in den
zwei Jahren jedes Mal einen Laufrucksack mit Notfolie, warmer Jacke und
langer Hose dabei, nehme ich dieses Mal nur ein langärmeliges dünnes
Laufshirt mit, das ich mir umbinden kann.
Es ist doch in den zwei Jahren
zuvor alles so gut gegangen, warum dann heute nicht?
Außerdem ist es hier unten schon jetzt besonders drückend heiß... |
Hier läuft sich schon mal die Laufelite noch etwas warm |
Nun werden noch die Spitzenläuferinnen und -läufer
interviewt, bevor es losgeht. So werde ich etwas von meinen Wettersorgen
abgelenkt. |
Schwarze und weiße Perle im Vordergrund |
Feyissa Mengesha (später Vierter) und Emebet Abossa links
|
Dabei steht besonders die Berglauflegende Jonathan Wyatt
aus Neuseeland im Mittelpunkt. Er hält auf dieser extrem schweren Strecke
einen Fabelstreckenrekord von 3:18:56, den er in Vorjahr trotz der
schwierigen Schneefelder im oberen Teil aufstellte. |
Der spätere Sieger und Vorjahressieger Jonathan Wyatt im Interview |
Rechts mit Nummer 3 Ueli Horisberger, der später mit 3:58:04 mit 34
Minuten Abstand auf Jonathan Dritter wird.
Ganz links mit Nummer 501 Carolin Reiber, die Zweite wird und zwei Wochen
zuvor den Liechtenstein Marathon
gewann. |
Karl Jöhl trägt nicht zu Unrecht die Nummer 2. Er wird später Zweiter
in 3:37:17 |
Die Spannung steigt, da es nun nur noch wenige Sekunden
bis zum Startschuss der 3. Auflage des Graubünden - Marathons sind. |
Gleich geht es los! |
Und auf geht's, ihr Bergmädels und Jungs!
Noch liegen 42195
Meter horizontal und knapp 2700 Meter vertikal vor Euch ... |
Bereits nach wenigen Metern, haben sich die Favoriten der ersten vier
Plätze positioniert. |
<== Teil 11 |
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