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Osterglocken im Februar ?!
Im Februar so richtig lange Läufe zu machen ist
witterungsbedingt riskant. In England zu laufen ist aus dem selben Grund
immer riskant.
Was liegt da näher, als das Ganze zu kombinieren und im Februar der Themse
entlang von Reading nach London zu laufen. Das nennt sich dann „Thames Meander“, ist ca. 54 Meilen = 87 Km lang und, so viel sei schon verraten,
auf jeden Fall eine Reise wert.
Ideengeber war mein Lauffreund Rolf, der Organisator des Eisweinlaufs. Er
ist „Marathon des Sables" –Fan und der „Thames Meander“ ist vor 6 Jahren
als Vorbereitungslauf für die lange Etappe des MdS entstanden. So war Rolf
schon im Vorjahr nach England gekommen und ich konnte von seinen
Erfahrungen profitieren und mich recht bequem anhängen. Rolf hatte mir
einen Lauf in den Frühling mit Krokussen und Osterglocken versprochen.
Dran geglaubt habe ich wirklich nicht, aber die Sehnsucht, irgendwie
unserem Winter zu entkommen, hatte mich schließlich doch zur Anmeldung
motiviert.
Unsere frühzeitige Planung zahlte sich aus. Ab Baden-Baden brachte uns
Ryan Air inclusive aller Gebühren und Steuern für 49 € nach London und
zurück, der Lauf selbst reisst mit 22 Pfund auch kein allzu tiefes Loch in
die Läuferkasse und so wurde es trotz Pubbesuch und kleiner Einkäufe in
London ein sparsames Wochenende.
Die logistischen Vorbereitungen waren gleichwohl aufwendig. Da man
bekanntlich beim MdS eine Woche lang sein Gepäck durch die Wüste tragen
muss, tun das vorbereitungshalber auch die Themseläufer. Und damit es alle
gleich schwer haben, schreibt der Veranstalter einen Rucksack mit 4 Kg
Mindestgewicht vor, prüft es aber nicht wirklich nach. Nun bin ich zwar
kein Rucksacklauffan (ich bin ja Läufer und kein Muli), aber da mich
letztes Jahr der Montblanc-Virus erwischt hat und man dort auch sein
Päckchen durchs Gebirge tragen muss, habe ich schon mal meine
Montblanc-Ausrüstung gepackt und einen ersten Testlauf absolviert. Da es
sich um einen Punkt-zu-Punkt-Lauf handelt, haben wir den Leihwagen schon
tags zuvor zum Ziel gebracht, sind dann mit dem Zug zum Startort Reading
gefahren, wo Rolf ein einfaches, aber ordentliches Guest House für die
Übernachtung gefunden hatte und so mussten wir schon frühzeitig
entscheiden, was man anziehen und durch die Gegend tragen möchte.
Am Samstagmorgen begaben wir uns zum Startgelände in Bahnhofsnähe. Recht
einfach gehalten die Organisation: Auf dem Parkplatz neben der Startwiese
gab´s die Startnummer. Die ausländischen Läufer bekamen noch ein Blatt mit
einigen Kartenausschnitten und dann konnte es losgehen. So ca. 110
LäuferInnen hatten sich versammelt, der Veranstalter erklärte noch einmal
kurz Sinn und Organisation des Laufs und dann ertönte die Starthupe. |
Letztes
Kartenstudium |
Norbert und Rolf |
Gleich
geht´s los |
Quer über die Wiese ging´s und nach ca. 100 m waren wir auf dem Thames
Path angelangt, dem wir so etwa die nächsten 80 Km folgen sollten. Der
Thames Path
ist ein Wander- und Radweg, der über 294 Km ( das wäre doch schon wieder
eine Idee für einen richtig langen Lauf) von der Quelle in den Cotswolds
bis nach London (kurz hinter Greenwich) führt. |
Da geht´s lang! |
Der Pfad ist in der Regel gut markiert, insbesondere bei Ortsquerungen
oder an Brücken ist aber schon erhöhte Aufmerksamkeit nötig und die eine
oder andere kurze Suchaktion nach dem richtigen Weiterweg sollte im Lauf
des Tages nicht ausbleiben.
Zunächst gab es aber keine Navigationsprobleme. Man musste sich einfach in
die Läuferschlange einreihen und den Anderen nachrennen. Vorne weg tobten
einige ganz Schnelle, in kurzen Hosen und Shirts. Wir hatten zwar einen
herrlich sonnigen Tag erwischt, aber über 5° C stieg das Thermometer den
ganzen Tag nicht und gelegentlich blies uns auch noch ein frischer Wind
entgegen. Aber irgendwie scheinen die Engländer da ein anderes
Temperaturempfinden zu haben, denn auch viele der Jogger, denen wir im
Lauf des Tages begegneten, waren kurz unterwegs.
Die ersten Kilometer gab´s eher wenig Pfad, aber viel Wiesen. |
Quer durch die Wiese |
Quer durch die Wiese |
Immer der Themse lang |
Immer der Themse lang |
Sehr angenehm zu laufen, immer wieder mal ein Seitenwechsel über eine
hübsche Brücke oder eine kurze Kletteraktion, wenn es wieder einen Zaun zu
queren galt – sehr kurzweilig. Dann folgten auch enge Pfade. Immer etwas
rutschig, manchmal auch tief aufgeweicht vom Regen der Vortage – das war
dann noch kurzweiliger. |
Schmale Pfade |
Schmale Pfade |
Klettereinlagen |
Klettereinlagen |
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