Guckt man sich das vom Veranstalter verteilte
Höhenprofil an, könnte man meinen, dass nach dem Sass Fürkli kaum mehr ein
Anstieg käme. Aber wer schon ein paar Bergmarathons gelaufen ist, wird
schon beim kleinsten nach oben führenden Häkchen im Profil misstrauisch.
Dieses gesunde Misstrauen sollte der Bergläufer auch beim Liechtenstein
Marathon mitbringen.
Aber bis das Misstrauen bestätigt wird, geht es bis
Kilometer 37 erst einmal mehr oder weniger bergab. Ich nutze das dazu
etwas Tempo zu machen. Bereits 5 Kilometer vor dem Ziel
habe ich das Ziel greifbar nahe vor Augen. Im unter mir liegenden Malbun
laufen gerade die Zieleinläufer ein, die so knapp unter 5 Stunden liegen.
Ich höre sogar klar und deutlich den Ansager, der die Namen der Finisher
durch gibt. |
Das Ziel so nah und doch so fern |
An dieser Stelle begrüßen uns wie schon im Vorjahr
zahlreiche Zuschauer, bevor wir in erhabener Berglandschaft auf einer fünf
Kilometer langen und sehr gewellten Strecke noch Malbun halb umrunden
dürfen. |
Zuschauer oberhalb von Malbun |
Die wegen der hohen Kilometerzahl schmerzhaften
Anstiege dieser Halbrunde sind mir noch von den Vorjahren in eher weniger
guter Erinnerung geblieben. So weiß ich wenigstens in etwa, was auf mich
zukommt und lauf hier nicht ins offene Messer. |
Dahinter geht es nochmals etwa 5 Kilometer stets bergauf und bergab,
was Kräfte kostet |
Ich nutze die Gelegenheit in dieser schönen
Berglandschaft zahlreiche Fotos zu machen und werde so von der Anstrengung
und den Strapazen der letzten hügeligen Kilometer abgelenkt.
Bei der letzten Verpflegungsstelle hinter Kilometer 38
zeigt mein Höhenmesser noch einmal 1750 Meter an. Da sind wir ja schon
fast wieder so hoch wie beim Sass Fürkli! |
Es müssen sogar letzte Schneefelder gequert werden.
Vor einer guten Woche sah es hier noch wie im tiefsten Winter aus! |
Dahinter geht es etwas bergab bis wir von Kilometer 39
bis 40,5 noch einmal dem Himmel entgegen stürmen dürfen.
Da man hier nicht sieht wie der Weg weitergeht, war ich bei meinen
ersten Liechtenstein Marathon
2002 darüber sehr geschockt. Aber dieses Mal weiß ich, dass hinter
einer hier nicht sichtbaren Kehre der Pfad auf einem Fahrweg mündet, der
uns dann recht steil abwärts zum Ziel nach Malbun führt. |
Statt dem Ziel laufen wir hier dem Himmel entgegen! |
Aber die Berglandschaft ist einfach fantastisch! |
Auf der Abwärtspassage gebe ich noch einmal Gas und
überhole sogar noch ein paar Läufer. Nach 5 Stunden und 37 Minuten
Laufspaß erreiche ich das Zieltor. Trotz fröhlichen Gesichts bin ich
eigentlich etwas traurig, weil der Lauf schon wieder hinter uns liegt. |
Nach guten 5 1/2 Stunden Laufspaß im Ziel |
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