Der Rückweg
Nun geht es die gleiche Anzahl von Stufen wieder hoch, die
wir zuvor runter laufen mussten. Nur ist es jetzt bergauf natürlich
anstrengender. Dazu brennt gnadenlos die Wüstensonne herunter. Hoffentlich
reicht mein Wasser bis zur nächsten Trinkstelle. Aber ich beruhige mich, da ich
bestimmt einen Liter Wasser bei mir habe und es bis zum Verpflegungspunkt an der
Gründlesscharte in meinem Lauftempo etwa 1 1/4 Stunden sein dürften. Da dürfte
das Wasser locker reichen! |
Über endlose Stufen geht es wieder zum Hochgratgipfel zurück |
Höhenweg zum Gipfel |
Der laufende Samariter
Unterwegs treffe ich einen der Laufveteranen der
Veranstaltung. Heißt er nicht Hans? Egal, entscheidend ist: Er sieht gar nicht
gut aus. Sein Gesicht ist von Schmerzen verzerrt und verkrampft. Ich frage ihn
was er hat. "Wadenkrämpfe!" erhalte ich als Antwort.
Ich überlege wie ich ihn vielleicht helfen kann. "Hast Du Wasser dabei?" Nein,
hat er natürlich nicht! Er ist ein abgehärteter Einheimischer, daher hat gar
nichts dabei!
Ich überlege, ich habe bei uns in der Apotheke, als ich dort Powergels kaufte
:-) ja die gibt's bei uns in der Apotheke um die Ecke, denn der Apotheker ist
auch Läufer - ein Mineralienpulver zum Ausprobieren bekommen. Außerdem
konnte ich hier beim Gebirgsmarathon schon jemanden mal mit Krämpfen mit einer
ähnlichen Mineralientablette helfen. Warum soll es mit Pulver dann nicht auch
klappen?
Kurz entschlossen nehme ich eine meiner Flaschen und löse das Pulver darin
auf und reiche den Mineralientrunk weiter, bitte ihn aber die Flasche nicht ganz
auszutrinken. Er hat einen kräftigen Zug drauf, lässt mir aber noch ein klein
wenig von dem Zaubertrank übrig.
Na ja, bis zum nächsten Verpflegungspunkt wird es schon reichen! Notfalls habe
ich nun auch noch ein paar Reste von dem Zaubertrank.
Ich sag zu ihm: "Wart noch 3 - 5 Minuten. Dann müsste es wieder gehen. Mit dem
Läufer letztes Jahr war es genauso!"
Und in der Tat auch dieses Wunderpulver sollte helfen. Hans kommt später gut im
Ziel an und konnte dabei sogar noch einige Mitstreiter überholen und
bedankte sich auch sehr bei mir. So was macht Freude! |
Ausblick. Gut zur erkennen die Nagelfluhkette ist ein versteinertes, im Lauf der
Jahrmillionen durch tektonische Kräfte hoch gehobenes Flussbecken.
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Massenandrang am Hochgratgipfel
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Hier ist es ausnahmsweise mal etwas flach. |
Und schon wieder Stufen!
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Ungewollter Gipfelsturm
Zahlreiche Hügel und Bergauf- und Bergabpassagen später,
erreiche ich den Gipfel des Rindalphorns.
Aber wo geht da der Weg weiter? Ich frage einen Wanderer: "Geht es da weiter?"
"Nein, schau zurück, da geht es zur Gründlescharte runter!" Mist, ich habe einen
Umweg gemacht! Na ja, so habe ich wenigstens mal das Rindalphorn bestiegen. Da
wollte ich eigentlich schon immer mal hoch. |
Auf dem Weg zum Rindalphorn,
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... das ich ungewollt besteige, als ich vom Weg abkomme.
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Dieser Wanderer weist mich auf den rechten Weg zurück. |
Langer Abstieg
Also zurück! Einige Läufer hinter mir wollen hier auch hoch.
Ich winke in die andere Richtung: "Nicht hier hoch, sondern hier rechts runter!"
Vielleicht hätten die Veranstalter hier doch eine Markierung aufstellen sollen?
Der folgende Abstieg ist technisch sehr anspruchsvoll!
Da muss man auf jeden Schritt aufpassen. Wie schnell kann man sich hier einen
Knöchel verstauchen. Aber dieses Jahr ist es viel einfacher als letztes Jahr, wo
der Weg matschig und daher auch extrem rutschig war |
Hier muss ich runter!
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