21. bis 22. Mai 2011 - Black Forest Trailrun Masters in
Simonswald - Ein Schwarzwald-Ultra-Märchen -
Bildbericht von Günter Kromer
Schon im letzten Jahr fand ich die Idee eines zweitägigen Trail-Laufes im
Schwarzwald gut, aber da ich 2010 lieber beim
Keufelskopf-Ultra-Trail starten
wollte und da mir der Name der Veranstaltung nicht gefällt (wozu braucht man im
Schwarzwald Anglizismen?) ging ich nicht hin.
Erst nachdem mir mehrere Teilnehmer der Premiere vorschwärmten, da müsse ich
unbedingt starten, entschied ich mich für 2011, meine zweite KUT-Teilnahme um
ein Jahr zu verschieben und meldete mich in Simonswald an. |
Ausgezeichnet mit:
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Seit neun Jahren veranstaltet der TV Simonswald den Panoramalauf Zweitälerland
mit 21,4 km und 650 Höhenmetern. 2010 fügte dann Hans Maier, der als
Transalpine-Run-Finisher selbst genügend Trailerfahrung hat, auf der
gegenüberliegenden Talseite einen Ultratrail mit 57 km und je 1950 Höhenmetern
Auf- und Abstieg zum perfekten Wochenende hinzu. Man kann sich zwar auf einen
der beiden Läufe beschränken, die große Mehrheit der Ultraläufer meldet sich
aber für die zweitägige Masters-Wertung an. |
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Simonswald liegt 24 km von der Autobahnausfahrt Freiburg-Nord entfernt. Von
Osten erreicht man es über Villingen-Schwenningen. Die Startgebühr beträgt 45
Euro für beide Tage, Übernachtung in der Turnhalle 4 Euro pro Nacht,
Frühstücksbuffet 7 Euro - das schont den Geldbeutel.
Freitag
Simonswald ist ein ruhiger, netter Ort inmitten einer angenehmen
Schwarzwald-Idylle, doch Vegetarier haben es in dieser Gegend offensichtlich
schwer. Auf das gewohnte Pasta-Essen am Abend muss ich heute verzichten. Alle
Gasthöfe in Ortsmitte bieten Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch, aber weder
Pasta noch sonst etwas, was ich vor einem Lauf essen will. Wildschweinbraten mit
Preiselbeeren ist zwar auch lecker, aber nicht unbedingt die ideale
Wettkampfvorbereitung. Erst am nächsten Tag erfahre ich, dass ein Stück
talaufwärts doch ein Italiener ist, der Pasta anbietet.
Vor manchen Läufen kann man im Gedränge der Massenunterkunft kaum schlafen, aber
hier übernachten in der großen Turnhalle nur etwa 15 Leute.
Samstag
Ab 6 Uhr bekommen wir im Schulgebäude neben der Turnhalle zum Frühstück Brot,
Brötchen, Marmelade, Eier, Käse, Wurst, Kaffee, Milch und verschiedene Tees. Auf
der Tafel steht eine nette Begrüßung für uns. |
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Am Sägeplatz, wo der Trailrun startet, stehen zwei sehr hübsche Mühlräder. Hier
beginnt auch ein Mühlenwanderweg, der zu weiteren Mühlen führt. Zwei davon
werden auch wir an diesem Wochenende noch sehen. |
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Auch im zweiten Jahr ist der Black Forest Trailrun noch eher ein Geheimtipp für
Insider. Heute sind mit 110 Startern zwar schon 40 mehr als im letzten Jahr
gekommen, aber dieser schöne Lauf verdient noch viel größere Beachtung. 70
Teilnehmer stehen am Ende auch in der Gesamtwertung für beide Tage.
Ich sehe viele bekannte Gesichter. Schon auf den ersten Blick merkt man, dass
hier kein Volkslauf startet. Zwischen den vielen vom UTMB oder Transalpine
gehärteten Gestalten wirke ich wie ein Freizeitkicker beim Training mit Bayern
München. Aber ich bin ein Ultratrailgenießer, kein Leistungssportler. |
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Kurz vor dem Start fotografiere ich noch schnell Hans Maier, dem wir dieses
Rennen zu verdanken haben. |
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Ab 8 Uhr laufen wir bei idealem Wetter anfangs viele Kilometer weit ohne allzu
schwere Steigung auf und ab, oft mit schöner Aussicht auf Simonswald und
Umgebung. Ich trainiere am Wochenende oft im Nordschwarzwald, aber die
Schwarzwaldmärchen-Idylle hier ist sogar noch schöner. Die erste Stunde kann man
mal wieder als Inkarnation des Begriffs Genusslauf bezeichnen. |
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Nach dem recht einfachen Beginn wird es gleich hinter der ersten
Verpflegungsstelle anstrengend. Ein breiter Weg führt uns recht steil bergauf. |
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Doch auch die „Volkswanderung“ macht Spaß. Auffallend viele Läufer halten immer
wieder zum Fotografieren oder zum Aussicht Bewundern an. |
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Neben der Gustav-Beck-Hütte bleiben viele Läufer kurz stehen, um den Blick
hinüber zur Rheinebene und zu den Vogesen zu genießen. |
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Da könnte ich auch länger liegen bleiben. |
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Die meiste Zeit laufen wir durch Wald im Schatten, was im Sommer natürlich
vorteilhaft ist. Heute zeigt uns die Strecke mal wieder, dass Wald sehr
vielfältig sein kann. Mal durchqueren wir einen idyllischen Tannenhain, mal
einen dunklen Nadelwald ohne Bodenvegetation, dann fast noch urwaldartige
Naturwälder, dann wieder lichten Mischwald mit vielen Blumen am Wegrand. Breite
Forstwege und romantische Pfade wechseln sich ab. |
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Gerade als ich mich allmählich frage, ob die bisher recht einfach zu laufenden
Pfade heute alles sind was wir unter der Rubrik „Trail“ erwarten können, beginnt
ein anspruchsvoller Downhill-Trail neben einem Bach. Geröll, Schlamm, rutschige
Steine – ja, jetzt schlägt das Herz jedes Trailfreundes höher. Diese Sause macht
wirklich Spaß! |
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