Einleitung
Der Graubünden Marathon gehört zu den
abwechslungsreichsten, anspruchsvollsten und interessantesten
Bergmarathons überhaupt. Man startet in knapp 600 Meter Höhe in der
ältesten Stadt der Schweiz in Chur, läuft durch die sommerlichen Gefilde
eines schönen Tals. Die Strecke schraubt sich dann immer höher, an
herrlichen Blumenwiesen vorbei, bis der Bergläufer nach knapp 18
km Laufstrecke, in gut 1750 Meter Höhe mit Foppa die erste
Passhöhe erreicht.
Danach geht es erst einmal gut 400 Meter bergab. Nachdem nun der Läufer
vor Lenzerheide den wunderschönen Heidsee umrundet hat, folgte auf den
letzten 11 Kilometern Laufstrecke mit immer noch 1414 Höhenmetern der Gipfelsturm zum Paparner
Rothorn. Insgesamt summieren sich so auf 42,2 km Laufstrecke knapp 2700
Höhenmeter. Dieses Jahr findet am 23.06.2012
schon die 10. Auflage dieses einzigartigen Marathons statt, Da ich alle
9 bisherigen Marathons mitlaufen durfte, ist dies eine gute Gelegenheit
auf alle Berichte und Filme dazu zu verweisen.
Die bisherigen Marathons 2003 - 2011 |
Bericht vom Jahr 2003 |
1. Graubünden-Marathon 2003 - die schwere Strecke
Der 1. Graubünden-Marathon verlief auf der bislang schwersten
Strecke. Es ging damals noch eine Extrarunde nach Sporz hoch und von der
Mittelstation direkt in Richtung Gipfel des Parparner Rothorns hoch.
Aus meinem Bericht dazu: " ...Es folgt ein Verpflegungsposten und ich hoffe, dass es nun
wieder mal etwas flacher wird. Aber es kommt noch schlimmer. Hinter einer
Kehre erblicke ich das Ausmaß der Katastrophe.
Die nächsten paar Hundert Meter geht es fast senkrecht
hoch.
Das hilft alles nichts: Augen zu und durch!
Ich klettere dieses Stück stoisch hoch und suche ab
und zu mit einer Hand Halt an irgendwelchen Felsbrocken zu gewinnen, da das Geröll zum
Teil doch recht locker sitzt ..." |
Bericht vom Jahr 2004 |
2. Graubünden-Marathon 2004 - der Schneelauf
Im Jahr 2004 hatten wir im oberen Abschnitt so viel Schnee
wie nie zuvor. So wurde die ansonsten technisch relativ einfache Strecke zum
abenteuerlichen Lauf. Trotz der extrem schwierigen Bedingungen dort oben, gewann
Jonathan Wyatt damals das Rennen in der undenkbar schnellen Zeit von 3:18.56.
Ich glaube diese Zeit ist immer noch der Streckenrekord.
Aus meinem Bericht dazu:
"Und ich werde nicht enttäuscht. Prompt folgt ein wirklich
abenteuerlich steiles Schneefeld ...
Wo wir mit den Füßen nicht mehr genug Halt finden, krallen
wir uns mit den Fingern im Schnee fest. Da wir ja im Feld recht weit
hinten sind, ist das Schneefeld links und rechts der Spur durch diese
Fingerlöcher wie ein Schweizer Käse gelöchert.
Kaum haben
ich mit meinen kalten Fingern das eine steile Feld passiert folgt schon
das nächste steile Feld ..."
|
Bericht vom Jahr 2005 |
3. Graubünden-Marathon 2005 - der Lauf ins Gewitter
Der Lauf des Jahrs 2005 war von einem gewaltigen Wettersturz
und einem heftigen Gewitter geprägt. Während die vorderen Läufer nichts davon
mitbekamen, wurden das hintere Feld davon stark getroffen. Ich hatte das Glück
gerade noch ins Ziel zu kommen, bevor der Gewittersturm lostobte. Allerdings war
dann die Seilbahn für längere Zeit außer Betrieb, so dass man mit ihr nicht
gleich runterfahren konnte.
Ich selbst lief bei diesem Lauf, ständig die Gewitterdrohung im Nacken meinen
persönlichen Streckenrekord.
Aus meinem Bericht dazu:
"Kaum sind wir im Restaurant, zieht
ein Unwetter mit Orkanböen, Hagel, Blitz und Donner auf, das es in sich
hat. Ich bin voller Angst für diejenigen, die noch auf der Strecke sind.
Hoffentlich passiert nichts.
Was macht Hans Peter? Er müsste noch auf der Strecke sein und Michael
auch.
Mich hältst nicht mehr im Lokal. Ich muss rausschauen. Zum Glück treffe
ich noch im Gebäude Michael tief in eine Decke eingewickelt. Nass und zitternd,
aber glücklich! Viele weitere Bekannte wie z.B. Jörg Kornfeld aus Forchheim kann
ich treffen. Die sind gut durchgekommen, aber was macht Hans Peter?" |
Bericht vom Jahr 2006 |
4. Graubünden-Marathon 2006 - der Hitzelauf
Nach dem Gewittersturm über den Rothorn im Vorjahr, wurden
wir 2006 mit Sonne aber auch Hitze entschädigt. Gleichzeitig fand zu dieser die
Fußball WM 2006 statt. Graubündenmarathonzeit ist auch alle 2 Jahre Fußball EM
oder WM-Zeit!
Aus meinem Bericht dazu:
"Wir haben nun die Baumgrenze überschritten. Daher wird uns
kein Schatten mehr vor der brutalen Hochgebirgssonne schützen. Als
hitzeempfindlicher Läufer habe ich damit so meine Schwierigkeiten. Deshalb muss
ich jetzt zwischendurch auch mal Abschnitte gehen, die ich letztes Jahr lief.
Das kostet etwas Zeit. Aber für die geplanten 7 Stunden ist schon noch ein
Zeitpuffer vorhanden.
Das türkisblaue Wasserreservoir, das mich ans Mittelmeer
erinnert, schaut verlockend drein. Aber sicher ist es da drin eiskalt und
wahrscheinlich wird das Wasser sogar als Trinkwasser genutzt. Durchgeknallte
Badegäste werden daher in diesen blauen Fluten wohl nicht so gerne gesehen." |
Bericht vom Jahr 2007 |
5. Graubünden-Marathon 2007 - vom Bergnebel in die Bergsonne
2007 zeigte sich das Bergwetter letztlich von seiner guten
Seite. Die Tage zuvor waren von Hagelschauern im Hochgebirge geprägt und auch am
Lauftag sah es erst gar nicht so gut aus. Je höher ich kam, desto mehr Bergnebel
zog auf. Aber hinter dem Foil Cotschen zeigte sich plötzlich die Sonne.
Aus meinem Bericht dazu:
"Die Vegetation wird nun immer spärlicher und ein großer
Felsbrocken am Wegrand markiert den Eingang in die legendäre Steinwüste des
Graubünden Marathons. "Lasst jede Hoffnung hinter Euch, wenn ihr eintretet"
könnte auf diesen Stein heute geschrieben sein, da zu unserer übermenschlichen
Anstrengung ein mystischer Bergnebel diese Stimmung noch unterstreicht, der
knapp über unsere Häupter zieht. "
|
Bericht vom Jahr 2008 |
6. Graubünden-Marathon 2008 - Sonne pur
Das Jahr 2008 war wieder von herrlichem Sonnenschein aber
auch großer Hitze geprägt. Der hohe kaum auszugleichende Flüssigkeitsverlust
zehrt bei vielen Läufern an diesem Tag an den Kräften.
Aus meinem Bericht dazu:
"Am Einstieg zu diesem Bergpfad kämpft gerade ein Mitstreiter
gegen Wadenkrämpfe an. Die steile Strecke, die Höhenluft und die Sonne fordern
ihren Tribut. Viele kommen mit dem Trinken und auch dem Ausgleich des Salz- und
Mineralienverlustes nicht mehr nach. So sind oft Wadenkrämpfe oder auch
schlimmeres vorprogrammiert. " |
Bericht vom Jahr 2009 |
7. Graubünden-Marathon 2009 - Bergnebel, Schnee und Eis -
7:00 beim 7. Graubündenmarathon!
Hatten wir 2008 noch strahlenden Sonnenschein erwarteten uns
2009 auf dem Gipfel Nebel und Kälte. Von der sonst so schönen Aussicht, war
diesmal nicht zu sehen. Aber so ein Hochgebirgslauf hat seine Reize! Mit seinen
noch zahlreich vorhandenen Schneefeldern erinnerte das Rennen etwas an 2004,
aber diesmal war das Wetter ganz anders.
Aus meinem Bericht dazu:
"Jenseits der 41 km - Marke kann ich schon die ersten
Geräusche von der Zielregion hören, obwohl ich noch nichts davon sehe. Ein
letztes Schneefeld, ein schmaler Pfad und plötzlich steht das Zieltor vor mir.
Ich blicke auf die Stoppuhr. Wow, exakt 7:00 Stunden. Das passt doch wunderbar
zu meinem siebten Graubündenmarathon!" |
Bericht vom Jahr 2010 -
Film dazu |
8. Graubünden-Marathon 2010 - Der andere Gipfel und mein 100.
Marathon
2010 wurde die Seilbahn zum Parpaner Rothorn hoch umgebaut.
Daher liefen dieses Jahr stattdessen den Piz Scalottas hoch. Daher mussten wir
dann diesmal "nur" 2323 Höhenmeter hoch laufen. Für mich war es nicht nur wegen
der anderen Strecke ein besonderer Lauf sondern auch weil es mein 100. Marathon
war.
Aus meinem Bericht dazu:
"Ah, da ist ja das Zieltor! So knallgelb kann man es einfach
nicht übersehen. Ich packe meinen Zettel aus, den ich gestern im Hotel
gezeichnet habe. Da steht schön mit Laub dekoriert "Mein 100. Marathon" drauf.
Zwischen den Fingern noch meine Kamera, mit der ich fleißig fotografiere und
filme. Das artet ja fast noch in Stress aus!" |
Bericht vom Jahr 2011 -
Film dazu |
9. Graubünden-Marathon 2011 - Kälte auf dem Berggipfel
Der 9. Graubünden Marathon verlief wieder auf der gewohnten
Strecke. Ich lief diesmal erst eine Woche nach der extrem harten
Berglauf
WM in Slowenien mit. Dennoch hatte ich auch bei der 9. Auflage wieder viel
Berglaufspaß. Das Wetter zeigte sich anfangs von seiner eher guten Seite.
Später zog es sich jedoch im Gipfelbereich zu und es wurde dabei empfindlich
kalt.
Aus meinem Bericht dazu:
"Erst der letzte Kilometer, ganz oben, wird unangenehm, weil
oben ein eiskalter Wind weht und es zu regnen anfängt. Aber etwas Laufabenteuer
gehört bei so einem interessanten und abwechslungsreichen Lauf ja auch mit dazu!
Mit strahlendem Gesicht überquere ich nach 7 Stunden und 11 Minuten Laufspaß die
Ziellinie" |
Bericht vom Jahr 2012 -
Film dazu |
10. Graubünden-Marathon 2012 - Das Jubiläum
Beim Jubiläumslauf herrschten geradezu ideale
Wetterbedingungen. Es gab keine Regen. Es war aber auch nicht zu heiß, nur war
die Luft recht feucht und drückend.
Ich nutzte den Lauf als Trainingslauf für den Irontrail T71 mit schweren
Rucksack und Trailschuhen. Daher war ich diesmal mit etwa 7 Stunden und 40
Minuten bislang am längsten unterwegs. |
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