30. Venedig Marathon am 25. Oktober 2015 -
Laufbericht und Bilder von Jürgen Sinthofen
Venedig, oder La Serenissima – die Allerdurchlauchteste, eine der Topp
Destinationen der internationalen Touristenströme in Europa, lud zu ihrem 30.
Venice Marathon ein.
Ein rundes Jubiläum wäre das auch für mich, nämlich mein 200. Marathon im 30.
Laufjahr als Marathoni – also warum nicht mal wieder die Allerdurchlauchteste
besuchen und eine läuferische Annäherung wagen.
Mit drei Lauffreunden ging es am Samstagmorgen von Bamberg aus mit dem Auto über
die Tauernautobahn in 7 Stunden nach Mestre, einem Ort auf dem Festland vor
Venedig. Die Startunterlagen konnte man bis 20 Uhr im Park San Giuliano abholen.
Kein Problem zu späterer Stunde einen Parkplatz zu bekommen.
Mit dem Starterpaket gab es die Startnummer mit Namen und integriertem
Einmalzeitnahmechip. Neben Werbung und ein paar Warenproben erhielt man auch
gleich sein schönes, Langarm-Funktionsshirt, leider allerdings nur (noch) in L
bzw. XL sowie einen gut gemachten „Guide“ (Programmheft) in englischer Sprache.
Auf der Marathonmesse gab es einige Stände von Ausrüstern und von Vertretern
verschiedener weiterer, meist italienischer Laufveranstalter.
Eine Pasta Party im Russott Hotel, gleichzeitig die Unterkunft der Eliteläufer,
nahe der Marathonmesse konnte für 28 Euro zusätzlich gebucht werden. Dies ist
aber auf der Homepage in der deutschen Version der Ausschreibung nicht
ersichtlich. In gepflegter Atmosphäre haben hier LäuferInnen die Gelegenheit ab
19.30 Uhr gemeinsam mit den Eliteläufern und VIPs ein recht gutes Büfett mit
verschieden Pasta, Salaten und leckeren Desserts einschließlich Tischwein und
Wasser zu genießen.
Läufermesse im Park San Giuliano
Startnummernausgabe
Pasta Party im Hotel Russott für 28 Euro extra
Auch den Eliteläuferinnen hatte es geschmeckt
Sonntag, Renntag. Da es sich beim Venedig Marathon um eine Punkt zu Punkt
Strecke handelt, hatte der Veranstalter einen kostenlosen Busverkehr von der
Piazza Roma und dem Bahnhof von Mestre aus zum Start in Stra eingerichtet. Wie
man da aber hin kommt, bleibt einem selbst überlassen. Von unserer Unterkunft
wurde jedoch ein Busshuttle zum Bahnhof in Mestre angeboten. Also vor Buchung
der Unterkunft nachfragen.
Die Busse fuhren ab 7.10 Uhr ab und so hatte man nach der Ankunft in Stra noch
genügend Zeit bis zum Start um 9.40 Uhr.
Wir hatten herrliches spätsommerliches Wetter bei 14°C ohne Wind. An der Mauer
zur Villa Pisani waren massenweise Dixies aufgestellt, die Gebirgsjäger gaben
warmen Tee aus und in Zelten konnte man sich umziehen, um dann spätestens kurz
vor 9 Uhr seinen Kleiderbeutel abzugeben. Startklar konnte man sich dann noch im
Park der Villa umsehen oder sich warm laufen. Sehr schön und Tipp: Ganz hinten
im Park befindet sich ein Cafe mit kaum frequentierter Toilette und ein Espresso
kostet auch nur 1 Euro!
Ob der Park aber nächstes Jahr wieder geöffnet wird – war heuer die Premiere –
bezweifele ich allerdings der Hundertschaften von Wildpinklern wegen.
Dann ging es in die zugewiesenen Startblöcke die sich parallel zur Brenta auf
einer komplett für den Straßenverkehr gesperrten Straße befand.
Die Eliteläufer wurden kurz vor dem Start von einer Turnhalle, welche ihnen die
letzten zwei Stunden vor dem Rennen zur Vorbereitung zur Verfügung stand, mit
einem Bus abgeholt und dann mit einem Holzkahn auf unsere Seite der Brenta „gefährt“.
Auf einer mit blauem Teppich belegten Treppe ging es die letzten Meter zum
Start.
Nachdem die Rollstuhlfahrer in Begleitung von Betreuern und kurz darauf die
Handbiker gestartet waren wurde es ernst.
Nach einer Gedenkminute für einen verstorbenen italienischen Läufer wurde die
Nationalhymne gespielt und dann pünktlich um 9.40 Uhr durch Venedigs
Bürgermeister das Rennen gestartet.
Knapp 7.000 LäuferInnen teilten sich die recht schmale Straße in Richtung Dolo.
Erst so nach 2km löste sich die Enge auf, als sich das Läuferfeld etwas
auseinander zog und von da an war ein unbehindertes Laufen möglich.
Rechts von uns die Brenta, in der sich die Läufer und die herbstlich gefärbten
Bäume spiegelten und links immer wieder herrschaftliche Villen in prächtigen
Gärten. Herrlich. In Dolo, Mira und Oriago war richtig Stimmung, viele
Zuschauer, aber auch alle paar Kilometer eine Musik – meist eine Rockband. Diese
ersten 18km flogen nur so dahin, es war ein wunderbarer Streckenabschnitt. Die
nächsten 2km gingen durch das Industriegebiet von Porto Maghera.
Die EliteläuferInen werden nach Stra gefahren
Und können sich bis zum Start in einer Turnhalle noch ausruhen
Otto Normalläufer auf dem Weg zur Kleiderbeutelabgabe
Ganz schön was los
Kleiderbeutelabgabe
Auch Jean-Claude hatte gute Laune
Guten Tee gab es von den Alpini
Bella Italia, noch 1 Stunde bis zum Start
Im Park der Villa Pisani (im Hintergrund das Café mit Toilette)
Wo kann man 20 Minuten vor dem Start noch einen Cappuccino trinken?
Die EliteläuferInnen werden mit einer Fähre zum Start übergesetzt
Auf dem blauen Teppich geht es zum Start hoch
Der spätere Sieger (2) und die erste Siegerin (F4) Mitte hinten und die Dritte
(F2)
Kurz vor dem Start
Start
Das Läuferfeld setzt sich in Bewegung. Dahinter die Villa Pisani
Die nächsten 18km liefen wir an der Brenta entlang
Auf den ersten 2km ging es recht eng zu
Dann konnte man es laufen lassen
Wir liefen durch Dolo
Eine der höchsten Kirchtürme
Viele Villen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert waren zu bewundern
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