Schöne Landschaft und perfektes Wetter beim
Obermain-Marathon am 08.04.2018 - Bericht und Fotos von Lars Michalke
Wieder war ein wahres Bilderbuch Wetter angekündigt. Petrus scheint es gut mit
dem Obermain-Marathon zu meinen, denn schon im letzten Jahr erwartete die
Teilnehmer ein komplett blauer Himmel. Ich fuhr morgens gemeinsam mit Anton und
Martin nach Bad Staffelstein. Anton ist blind, Martin war sein Guide und ich
beschloss, mich den beiden anzuschließen. Die Startnummern-Ausgabe war wie immer
in der Adam-Riese-Halle, benannt nach dem Rechengenie Adam Ries, der sich aber
ohne "e" schreibt. Geparkt werden darf offiziell auf den Parkplätzen der
benachbarten Firmen, die sich in unmittelbarer Umgebung befinden - eine sehr
nette Geste. Im Startgeld enthalten ist auch ein Langarm-Funktions-Shirt, auch
das ist eher selten. Außerdem darf man für eine optimale Regeneration nach dem
Lauf mit der Startnummer sogar noch zwei Stunden kostenlos in die Therme. Wer
länger bleiben möchte, zahlt einfach den Differenzbetrag von ein paar Euros.
Nachdem der auch über die Region bekannte Mann mit Hut, Erwin Bittel, seine
Zugläufertätigkeit und auch die Organisation dafür an den Nagel gehängt hat,
stehen nun auch beim Obermain-Marathon die CEP-Pacemaker zur Verfügung, um
Läuferinnen und Läufer in ihrer Wunschzeit ins Ziel zu bringen.
Gespannt war ich auf den teilweise geänderten Streckenverlauf des Marathons in
diesem Jahr. Natürlich gibt es nicht nur die Möglichkeit die vollen 42,195 km zu
laufen, sondern auch einen Halbmarathon sowie eine 12,5-Kilometer Strecke. Die
sind aber im Gegensatz zum Marathon sehr flach, da weder der Anstieg zum Kloster
Banz oder zu Vierzehnheiligen noch auf den Staffelberg bewältigt werden muss.
Bei der 16-Kilometer Nordic-Walking-Strecke darf jedoch der Anstieg zu Kloster
Banz mitgenommen werden.
Adam-Riese-Halle, hier ist die Startnummernausgabe
Der Start findet nicht direkt vor der Adam-Riese-Halle statt, sondern in der
Bischof-von-Dinkel-Straße, die ein paar Minuten entfernt liegt. Martin und Anton
starteten mitten im Feld, ich stellte mich ganz hinten an, um auch kurz Harald,
den 5:00 Pacer zu fotografieren. Um 8:30 fiel der Startschuss und das
Teilnehmerfeld setzte sich in Bewegung, vorbei an einer Trommler-Gruppe, die den
passenden Schwung mitgab. Ich lief nach kurzer Zeit an Harald und seiner 5:00
Stunden Gruppe vorbei. Als ich ein Foto von ihnen machte, kam mir die Idee, doch
schnell, solange das Feld noch relativ kompakt beisammen ist, von allen
Zugläufer-Gruppen ein Foto zu machen. Also Beine in die Hand und los. Kurze Zeit
später erreichte ich Bernd mit seiner 4:30er Gruppe. Dann lief ich erst mal zu
Anton und Martin auf, sagte kurz "hallo bin gleich wieder da", weil ich auf Höhe
des Bahnhofs, an dem die Strecke vorbei führt, kurz bevor man dann Bad
Staffelstein auch schon verlässt, die 4:00 Pacemaker sah. Nach einem kurzen Foto
ließ ich mich wieder zu Anton und Martin zurückfallen. Wir befanden uns nun auf
der Landstraße und bereits auf dem Weg in Richtung Kloster Banz. Auch
Vierzehnheiligen und der Staffelberg kann von hier schon bewundert werden. Nach
einer wunderschönen Überquerung des Mains ging es auch schon zum Roten Marter
und somit den ersten Anstieg hinauf. Auf 1,5 Kilometer durften hier die ersten
300 von den insgesamt ca. 690 Höhenmeter erklommen werden, was dazu führte, dass
einige Teilnehmer nach einer Weile vom Laufen ins Gehen wechselten, schließlich
ist der Marathon noch lang und die Energie sollte nicht gleich zu Beginn
verbraucht werden. Oben angekommen wurde man dann mit einem wunderschönen Blick
auf Kloster Banz belohnt und konnte dabei an der ersten Verpflegung neue Energie
tanken.
Der Start ist in der Bischof-von-Dinkel-Straße
Das Starterfeld von hinten
Startschuss ist gefallen, Harald 5:00er Pacer mit seiner Gruppe
und Bernd, 4:30er Pacer mit seiner Gruppe
Wir laufen ein Stück durch Bad Staffelstein
Ich habe Anton und Martin wieder erreicht
und am Ortsausgang die 4:00er Pacer
Der Main wird überquert
Als Botschafter vom Seenlandmarathon musste dieses Foto natürlich sein
Bei Kilometer vier beginnt der Aufstieg zum Kloster Banz
Kloster Banz aus der Ferne
Weiter Blick
Kloster Banz aus der Nähe
Die Verpflegungsstellen sind beim Obermain-Marathon sehr gut: Es gibt neben
Wasser, Iso, Apfelsaftschorle auch an fast jeder Verpflegung Äpfel, Bananen
sowie Müsliriegel. Diese Auswahl beim Essen hat man auch nicht überall, vor
allem nicht bei der niedrigen Startgebühr. Nachdem wir Kloster Banz passiert
hatten, ging es diesmal nicht in den Wald, sondern weiter auf der Straße in
Richtung Weingarten und dann an den Mainauen entlang, ein sehr schöner neuer
Verlauf. Anschließend vereinigten sich die Marathon- und Halbmarathonstrecke.
Etwas weiter vorn erblickte ich die Fahne der Zugläuferinnen für 2:15 des
Halbmarathons. Da ich beide kenne, wollte ich auf jeden Fall "hallo" sagen,
bevor sich die Strecken wieder trennten. Ich verabschiedete mich kurz von Anton
und Martin und lief zur Gruppe vor. Hier entstand nun eine Situation, die auf
die 2:15er Gruppe von Antje und Bernadette etwas verwirrend wirkte, wie mir
Bernadette später in der Therme erzählte. Zuerst kommt von hinten ein Marathon
Läufer angerannt, überholt die Gruppe, läuft anschließend rückwärts, ruft dabei
"Hallo Antje und Bernadette" und macht Fotos. Kurze Zeit später kommen von
hinten zwei weitere Marathonläufer, einer davon blind und alle Drei eilen
geschwind davon Nachdem sich die Strecken wieder geteilt hatten, durften wir die
nächsten Höhenmeter sammeln. Zu Vierzehnheiligen geht es gerade das letzte Stück
wirklich steil hoch, daher wechselten wir wieder zu flottem Gehen. Dadurch kann
man auch viel besser den Blick auf die beeindruckende Basilika genießen. Das
nach den Plänen von Balthasar Neumann errichte Gotteshaus von 1743 hat im Jahr
etwa eine halbe Million Besucher, auch heute war der Parkplatz davor mehr als
gut gefüllt.
Früher bog auch der Marathon hier ab
für uns ging es aber weiter geradeaus
Entlang der Mainufers
Der erste Osterbrunnen
Eine der zahlreichen, gut bestückten Verpflegungsstellen
Die 2:15er Pacergruppe Antje und Bernadette für den Halbmarathon
Im Hintergrund ist der Staffelberg zu sehen
Hinauf nach Vierzehnheiligen
Die Basilika Vierzehnheiligen
Nachdem Vierzehnheiligen ausreichend von den Teilnehmern bestaunt worden war,
ging es auf den 539 Meter hohen Staffelberg, der auch der naheliegenden Stadt
ihren Namen verleiht. Der Staffelberg selber hat seinen Namen wiederum seinen
ausgeprägten Geländestufen, auch Staffeln genannt, zu verdanken. Ein langer
Wanderweg mit stetiger, aber nicht zur starker Steigung, führt uns auf die
Spitze. Da auf der Spitze gewendet wird, kamen uns nun schon Läuferinnen und
Läufer entgegen. Den ersten Läufer und späteren Sieger Felix Mayerhöfer hatten
wir allerdings schon verpasst. Damit der Weg nicht zu anstrengend wurde, gab es
unterwegs nochmal eine Erfrischungsstation. Auch machte sich der geänderte
Streckenverlauf bemerkbar, das Schild, das die Halbmarathon Marke markierte, kam
diesmal schon vor dem letzten, dann doch steilen Stück hinauf auf das
Hochplateau, auf dem sich neben dem Gipfelkreuz auch die Adelgundiskapelle sowie
ein Biergarten befinden. Nach einer Ehrenrunde auf dem Plateau mit fantastischem
Ausblick über die fränkische Alb ging es zurück in Richtung Vierzehnheiligen,
nun aber ebenfalls mit geänderter Streckenführung in Richtung Ützing. Was auch
Anton sofort auffiel, da er die zusätzliche Abzweigung und Höhenmeter sofort
bemerkte. Kurze Zeit später kamen wir wieder auf die alte Marathonstrecke. Ich
muss sagen, die beiden Änderungen im Verlauf der Strecke sind gut gelungen.
Und ab in Richtung Staffelberg
Wer nicht mehr kann, darf sich hier ausruhen und schieben lassen. Super Service!
;-)
Der aktuell und auch im Ziel zweitplatzierte Uwe Bräunlein
Immer weiter ging es den Feldweg durch die Sonne entlang
Meike Schütz, noch auf dem 1.Platz, später Fünfte
Es wird noch mal kurz richtig steil
und wir sind oben angekommen
Gipfelkreuz
Das Hochplateau
Fantastischer Ausblick
Nicht geändert wurde zum Glück der Verlauf durch Loffeld und Horsdorf, zwei
kleine beschauliche Orte mit wunderschöner Osterdeko, die ich vom letzten Jahr
noch in Erinnerung hatte. Auch dieses Jahr hatten sich die Einwohner wieder viel
Mühe geben. Danach war dann der Marathon auch schon fast wieder vorbei, er
verlief noch einmal ein längeres Stück außerhalb jeglicher Ortschaft, wodurch
man noch mal einen schönen Blick auf Kloster Banz, Vierzehnheiligen und den
Staffelberg und die bereits zurück gelegte Strecke hatte.
Die österlichen Dekorationen beginnen
Falls jemand zwischendurch etwas lesen möchte...
Der nächste Osterbrunnen
In Bad Staffelstein angekommen, gab es eine kleine Schleife vorbei an den
Baggerseen Mittel- und Ostsee. Anschließend passierten wir das
AQUA-Riese-Hallenbad und liefen in den Kurpark mit seinen beiden Gradierwerken,
die durch herabrieselnde Sole eine ähnliche Luft wie am Meer erzeugen und
dadurch gesundheitsfördernd wirken. Gesundheitsfördernd oder zumindest
entspannend ist garantiert auch ein Aufenthalt in der Obermain-Therme, die wir
nun erreichten und uns schon auf den anschließenden Besuch freuten. Da war auch
das Ziel in Sicht mit der verbundenen halben Ehrenrunde über die Tartanbahn.
Natürlich wurde hier Anton ganz besonders feierlich vom Stadionsprecher begrüßt,
aber auch Martin und ich kamen nicht zu kurz.
Vorbei an den Badeseen,
am Aqua-Riese sowie
durch den Kurgarten mit seinen
Gradierwerken
geht es weiter
ins Ziel
Der Obermain-Marathon ist und bleibt einer der schönsten Läufe in der Region mit
einer wunderbaren Landschaft, die man, wenn das Wetter so gut mitspielt,
natürlich noch viel mehr genießen kann. Auch die Organisation ist klasse und das
Weizen schmeckt aus dem echten Weizenglas aus Glas der Brauerei Leikeim (das man
als Andenken behalten darf) einfach noch viel besser als aus dem Plastikbecher,
wie man es sonst serviert bekommt.
Abschließend muss ich auf jeden Fall noch sagen, dass die Begleitung von Anton
eine echte Bereicherung für mich war. Links
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