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| Mein ZieleinlaufTrotzdem kostet dieser Anstieg mir natürlich viel Kraft. Wie 
lange brauchte ich letztes Jahr für dieses Stück? Ich habe noch irgendwie 14 
oder 15 Minuten im Gedächtnis. Was zeigt die Stoppuhr nun? 12 Minuten seit unten! Ah, dann habe ich es ja bald geschafft. Oh, da ist ja wieder Rudi vor mir in 
Sichtweite! Lange Zeit habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ich muss hier am Berg 
doch noch recht gut drauf sein. Er ist am Berg deutlich langsamer. Nein, ich 
will ihn nicht mehr überholen. Das wäre ungerecht. Er ist ja so weit gelaufen!
 Da! Links sieht man schon das Ziel! Es geht noch einmal steil rauf. Dann eine 
Linkskurve und letzte 30 - 50 flache Meter bis zur Ziellinie.
 Ein kleiner Freudensprung und noch etwas außer Puste, platze ich nach 7 Stunden 
und 15 Minuten Laufspaß in die gerade 
anlaufende Verlosung rein.
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|   Das Ziel bereits vor Augen |  
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Glücklich und etwas erschöpft im Ziel
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| In den Verlosungskorb muss ich doch auch gleich meine 
Startnummer mit einwerfen. Ich will nicht zu kurz kommen! Dann ist sie gleich 
ganz oben und dem Hauptgewinn steht nichts mehr entgegen. :-( Knurr, das ist hässlich! Die geplante Finte wird entdeckt und die Startnummern noch einmal neu 
gemischt!
 Frisch geduscht, adrett gekleidet wie nach einer 
erfrischenden Wellnesskur sitzen hier schon die meisten Läufer. Seit Stunden 
schon,  schlürfen die Laufherren ihr Weizenbier und die Laufdamen ihr heißen 
Getränke wie beim Kaffeekränzchen an den Tischen und Stühlen des Zielbereichs. 
Und 
ich?
 Ich stehe hier erschöpft, verschwitzt, verdreckt mit einer Schlammkruste 
wie die Schweine in ihrer Schlammsuhle am Vortag, noch von den Anstrengungen des 
letzten Anstiegs gezeichnet, nach Atem ringend, wie abgestellt und nicht 
abgeholt herum!
 Warmduscher und PhilosophenKennt die Welt noch irgendeine Gerechtigkeit? Sicher schon 
lange nicht mehr! Aber man muss sein eigenes Schicksal fest in die Hand nehmen! 
So gesagt, so getan. Dieter dazu leicht hämisch grinsend: "Hier haben sie ne 
tolle warme Dusche improvisiert!" Ja, Dieter mein bester Freund, gut gesagt, das klingt seliges Glück verheißend!
 Ich hole meine Umziehsachen ab. Zieh mich aus und geh ins 
Duschzelt. Ein Läufer hat gerade sein Bad unter der Einmanndusche beendet. Ich 
dreh das Wasser, das über eine Schlauch zugeführt wird, an. Es spritzt eiskaltes 
Wasser hervor. Ich fragen voller Schrecken: "Wo kann ich die Temperatur 
regulieren?" "Welche Temperaturregulierung?" erhalte ich als belustigte Gegenfrage.
 Na dann, ist ja alles klar. Das ist wirklich eine kalte Dusche!
 Aber Gebirgsmarathonläufer sind harte Burschen! Zäh wie Leder, flink wie die 
Wiesel, hart wie Kruppstahl ... nein lassen wir das lieber, das klingt so sehr 
nach hässlichen Propagandasprüchen einer weniger erfreulichen und auch schon 
etwas zurückliegenden Zeit, die eigentlich Tausend Jahre währen sollte ...
 Als Marathon - Philosoph ziehe ich da lieber meinen geliebten Zenon von Kition 
zu Rate:
 "Moralische Verpflichtung, die Selbstbeherrschung und das Leben in Einklang mit 
der Natur sind das Maß aller Dinge!"
 Danke Du weiser und gütiger Philosoph! An der Selbstbeherrschung kann ich mich 
nun unter dem eiskalten Wasser reichlich üben und einem Leben im Einklang mit 
der Natur steht diese kalte Dusche auch nicht entgegen.
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|   Einige der Läufer sitzen hier schon seit Stunden |  
|   Die Gewinner der Verlosung werden verlesen |  
| Losgewinn und philosophische BetrachtungenWährend ich mit blauen Lippen und Gänsehaut bibbernd duschte, 
musste Dieter auf meine Losnummer achten. Als ich zurückkomme, hör ich Dieter zu 
meiner Freude frohlocken: "Du hast gewonnen! Du musst einen Tag Urlaub 
dranhängen!"Gnädiger gestimmt sage ich "Dir sei verziehen mein Sohn Brutus - äh - Dieter!"
 Himmelhoch jauchzend ergänze ich:
 Zielansprache: Gamma, Delta, sieben, drei, eins, Überraum.
Codo aus der Ferne der leuchtenden Sterne:
 Ich düse so gerne durchs All.
 (Musik und Text von DÖF - mehr darüber auch
hier) Als bescheidener Mensch: Na, ein paar zusätzliche Tage im All 
werden's wohl nicht werden, aber ein verlängerter Urlaub in den Bergen müsste 
schon drin sein. Wie wäre es mit St. Moritz, Davos, Zermatt ...?Dieter grinst. Das macht misstrauisch! Mensch, der hat mich heute doch schon mal 
reingelegt!
 Ich streng: "Dieter! Statt einem mondänen Urlaubsort in der 
Schweiz oder Riviera doch etwa nicht nur Oberstdorf oder Garmisch?"Ein schlimmer
Dieter, Unheil und Pein verkündend und noch mehr grinsend:
 "Nein, Immenstadt! 
Hier hast Du einen Gutschein der Metzgerei Meier (Anmerkung des Autors: 
richtigen Name vergessen) über 5 Euro. Da kannst Du Dir am Montag Deine Brotzeit 
abholen!"
 Ich dem Philosophen Himmel entgegen gewandt: "Zenon von Kition hilf mir, das ist alles so ätzend, alles 
zersetzend:  Ich bin der Hass!"Zenon: "Oh, Du würdiger Marathon laufender Philosoph frage meinen nicht 
minder gelehrsamen Schüler 
Marc Aurel, den Philosophen auf dem Thron!"
 "Marc Aurel! Bitte hilf!"
 Marc Aurel: "Bald - und du hast alles vergessen. Bald - und alles hat dich 
vergessen!"
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Manuela bekommt für ihren 3. Platz in ihrer Altersklasse einen Pokal
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|   Willi Hiemer überreicht Eva den Preis für den ersten Platz der Damen |  
|   Nach gut 8 Stunden trifft auch der letzte Läufer im Ziel ein |  
|   Manuel erhält seinen Preis für den 1. Platz der Männer |  
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Ein ganz neues Bild: Willi mit Mikrofon statt seinem Megaphon |  
| Siegertypen und Happy EndNun findet die Siegerehrung statt. Da werden utopische 
Laufzeiten genannt, von denen ich als eher minder begabter Bergmarathonläufer 
nur träumen kann. Wie groß ist dann die Überraschung für mich als bei der 
Vereinsehrung unser Team Bittel als 
zweitstärkste Mannschaft mit einem Pokal geehrt wird. Also kriege ich in 
Vertretung des Teamchefs, er weilt beim Trans Swisslauf, auch mal einen Pokal.Ach ich liebe Euch! So macht das Spaß!
 So endet ein wunderschöner und familiärer Lauftag, dem lieben 
und netten Veranstaltungsteam um den charismatischen Willi Hiemer sei Dank! Den 
Gutschein vermache ich der Bedienung. Sie freut sich ehrlich darüber: " Die 
haben wirklich gutes Fleisch und Wurst!" |  
|   Das Team Bittel erhält einen Pokal als der Verein mit den zweit meisten 
vorangemeldeten Teilnehmern |  
| Der Tag danach Um halb 9 Uhr gehe ich frühstücken. Meine Wirtin voller Vorwürfe: "Herr Schmidtkonz, sie Schlimmer! Wo waren sie 
heute morgen um 7?"
 Ach, Herrjeh, deswegen war sie gestern so sauer. Sie dachte, ich will auch 
Sonntags um 7 frühstücken. Oh je, ein Missverständnis!
 Ich kann es nicht mehr gutmachen. Ich entgegne daher kampflustig: "Und wie war 
das gestern mit den Wetterprognosen? Dauerregen! Ha! Ha! Ich hab mir nen 
Sonnenbrand geholt!"
 Geheucheltes Bedauern: "Sie Armer!"
 Ich: "Fahren sie heute Ballon?" "Nein, heute fahren wir nicht Ballon, wir haben 
das schon gestern Abend gemacht, weil das Wetter so schön war ..."
 Und die Moral von der Geschicht, glaube den Wetterprognosen 
eines Einheimischen nicht, denn kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das 
Wetter oder es bleibt so wie es ist!" Zum Abschluss meiner Reise nach Immenstadt besuche ich noch 
die Breitachklamm (3 Euro Eintritt, 1 Euro für den Parkplatz), die wie die 
folgenden Bilder zeigen sehr sehenswert ist. Auf den gepflegten Wegen durch die 
Klamm können sich auch gut geschundene Bergläuferbeine erholen ... |  
|   Bildimpressionen von der Breitachklamm |  
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|   Riesige Baumstämme zerlegt wie Streichholz |  
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Quer liegender Baumstamm in der Klamm
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