12. Spreewald Marathon am 27. April 2014 -
Laufbericht und Bilder von Jürgen Sinthofen
Burg im Spreewald, ein herrliches Biosphärenreservat zwischen Berlin und Dresden
in Brandenburg gelegen, versprach ein aktionsgeladenes Sportwochenende.
Der Spreewald Marathon e.V. hatte sich mal wieder viel vorgenommen. Neben dem
Marathonlauf am Sonntag wurden weitere Lauf-, Skating-, Walking- und
Wanderveranstaltungen sowie diverse Rennradrennen und Paddelstrecken, verteilt
über das ganze Wochenende, angeboten.
Insgesamt erwartete der Veranstalter über 12.000 Teilnehmer, was somit auch die
größte Breitensportveranstaltung in Brandenburg sein würde.
Trotz der angebotenen Vielfalt entschied ich mich dafür am Samstag am
Kajakmarathon teilzunehmen, um den Spreewald mit seinen vielen Kanälen
mal aus einer "bodennahen" Perspektive kennenzulernen.
Nach 7,5 Stunden paddeln und einer riesigen selbstgekochten Pasta ging es am
Abend zum Feuerwerk, ansonsten war in Burg nicht viel los - aber warum auch, es
stand ja noch der Marathonlauf an.
Die Startnummernausgabe in der Schule von Burg war problemlos, neben der
Startnummer mit Einmalzeitmesschip gab es kleine Hygieneproduktproben.
Startnummernausgabe
Kleidertaschenabgabe
Streckeninfo
Sonntag, noch ist es diesig bei ca. 14°C, am Start vor der Schule, die
gleichzeitig auch Veranstaltungszentrum war, harrten ca. 300 Marathonis zusammen
mit ca. 700 Halbmarathonis und 700 Teilnehmern am 10km Lauf der kommenden Dinge.
Zuvor mussten die Protagonisten aber in der Turnhalle Geduld aufbringen, um ihre
Kleidertaschen abzugeben.
10.30 Uhr, Start, eine etwas ungewöhnliche Zeit, aber zuvor wurde noch der
Skating Halbmarathon durchgeführt, hoffentlich wird es ob der späten Startzeit
über Mittag nicht zu warm ...
Es ging Richtung Kirche, dann links an der Spreewaldmühle vorbei und raus aus
der nicht besonders attraktiven Ortschaft. Schwenk nach links und wir waren in
der herrlichen Natur.
Vorbei an satt grünen Wiesen auf meist asphaltierten kleinen Straßen, gesäumt
von vielen Bäumen in ihrem frischen, zart grünen Blätterkleid.
Da, an einem Gasthaus fiedelte sich einer die Seele aus dem Leib, spitze, aber
leider auch der einzige "Live" Musikgenuss.
Immer wieder typische Spreewälder Häuser, viel Holz, manchmal Reet gedeckt, aber
fast immer umrahmt von prall blühendem, duftenden Flieder.
Die Stimmung war gut, zwei Läufer aus Baden-Württemberg waren extra angereist,
um mal einen flachen Marathon zu laufen. Und tatsächlich, außer den Brücken über
die Spree sowie der vielen kleinen Kanäle, gefühlte ca. 16 Stück auf den zwei
Runden, waren irgendwelche 15 kumulierte Höhenmeter zu bewältigen.
Stimmung vor dem Start
Kurz vor dem Start
Start
Auf der Hauptstraße von Burg
Die Spreewaldmühle
Es geht aufs Land
Das hat doch was
Der "Teufelsgeiger"
Die Schwaben unterwegs auf dem "flachsten Marathon"
Immer wieder kleine Stimmungsnester
Am ältesten Gasthaus im Spreewald kamen wir nicht vorbei
Bis ca. Kilometer 3 sind noch viele LäuferInnen um einen herum, dann biegen die
10km Läufer ab. Es wird ruhiger im Feld, apropos Feld, bei km 8 ging es für
knapp 2 km auf einem schmalen unbefestigten, aber gut zu laufenden Pfad quer
über die Wiesen. Eine angenehme Abwechslung.
Die Verpflegung unterwegs war super, es gab Wasser, Iso, Coca Cola, Apfelschorle
und zum Ende sogar Bier sowie Obst und diverse Naschereien wie Schokolade,
Erdnüsse, Kekse, etc. Auch Schwämme wurden gereicht.
Prima, die Verpflegungsstände waren meist auf beiden Straßenseiten aufgebaut.
Weiter ging es vorbei an den Bootsverleihern, welche Kanus und Kajaks
vermieteten sowie die bekannten Touren mit den typischen flachen Spreekähnen
anboten.
Auf der ganzen Strecke immer wieder schöne Gärten, idyllische Einblicke in die
Wasserlandschaften beim Überqueren der Wasserläufe, kleine Staustufen und
Schleusen. Auch einige Passagen parallel zu den Kanälen waren ein optischer
Genuss, und das fast ganz ohne störende Mücken.
Bootfahrer winkten uns zu, die kleinen Zuschauergruppen, welche vereinzelt an
der Strecke standen, machten gute Stimmung.
Nach gut 10 gelaufenen Kilometern kam die Sonne heraus, wir erfreuten uns über
ca. 22°C. Kaum Wind, aber trotzdem angenehm zu laufen.
Bei km 20 trennten wir uns von den Halbmarathonis und die ersten 5km der zweiten
Runde führten uns auf abweichender Strecke um Burg herum, auch über eine Brücke
mit einigen Treppenstufen. Hart, man hörte die Ansagen im Zielbereich und hatte
trotzdem noch 22km zu laufen.
Top Verpflegungsstände
Auf dem Trampelpfad
Über diverse Brücken müssen wir gehen
Über die auch
Das war noch ein Benz
Die Sonne kommt raus
Der Frühling zeigt sein bestes Gesicht
Die sind gut drauf und Grillen am Streckenrand
Am Südumfluter
Tolle Stimmung
Tschüss Halbmarathonis
Auf der zweiten Runde wurden wir immer wieder von Autos überholt, welche aber
sehr rücksichtsvoll fuhren. Etwas störend war es aber doch.
Jeder Laufkilometer war klar gekennzeichnet und die Strecke klar markiert.
Bei km 41 mussten wir dann noch eine ca. 300m lange Wendepunktstrecke
absolvieren, bevor es nochmal über etwas ungeteerte Wegstrecke dem Ziel entgegen
ging.
Geschafft, wie vor mir der Sieger Samuel Diedering aus Cottbus in 2.39,08 und
Kristin Hotzko aus Limberg in 3.22,33.
Alle weiteren Ergebnisse in der sehr guten Ergebnisliste (allerdings ohne
Zwischenzeiten) unter
http://www.lausitz-timing.de/2014/pdf/sm_14_ergebnis_42km_gesamt.pdf
Im Ziel gab es getreu dem Spreewaldimage eine gusseiserne Gewürzgurke mit
goldener Spitze sowie eine sofort ausgedruckte Urkunde.
Die Verpflegung im Ziel war auch super, verschiedenste Getränke sowie
alkoholfreiem Weizenbier, Obst und Naschereien einschließlich echter
Gewürzgurken.
Wer wollte, konnte sich noch massieren lassen und eine warme Dusche genießen.
Ein schönes Spreewaldhaus
Diese Brücke musste nur einmal überwunden werden
Lecker
Ein paar Autos waren auch im Wettbewerb
Luxus an der Strecke
Aufmunterung an der Strecke mit Musik und namentlicher Ansprache
Auf der kurzen Wendepunktstrecke
Nicht mehr weit
Kurz vor dem Ziel
Fast geschafft
Geschafft
Der Bello ist die zweite Runde mitgelaufen
Prost
Und guten Appetit
Die Ausbeute
Mein Resümee:
Für ein Startgeld von 35 Euro wurde eine professionell und routiniert
organisierte Laufveranstaltung angeboten, allerdings kann man für dieses
Startgeld heute in Deutschland wohl keine Pastaparty oder ein T-Shirt (für 18€
zusätzlich angeboten) erwarten.
Die Verpflegung war super, die Medaille in Form einer gusseisernen Gewürzgurke
war schwer und originell.
Auf der Strecke war jeder Kilometer klar ausgeschildert und diese größtenteils
für den Autoverkehr gesperrt. Die Stimmung am Start und auf der Strecke war gut,
die Helfer waren top, immer gut gelaunt und sehr zuvorkommend.
Das Zeitlimit von 5,5 Stunden war für einige LäuferInnnen anspruchsvoll
bemessen, aber auch noch später eingelaufene Finisher wurden noch gewertet.
Die Homepage war trotz der vielfältigen Aktivitäten recht transparent gestaltet
und ist hier zu finden.
Eine echte Empfehlung ist die Kombination verschiedener Sportarten über das
Wochenende. Warum nicht mal am Freitag eine Paddelstrecke zwischen 5km und 42km
ohne Zeitnahme, am Samstag ein Radrennen zwischen 20km und 200km bestreiten und
das Ganze mit einem Lauf am Sonntag zwischen 10km und Marathon krönen.
Alternativ, oder für die ganz Harten, wäre ja auch noch Skaten zwischen 8km und
42km im Angebot.
Und das schöne ist, alles ist familienfreundlich. Auch der Partner findet seine
Aktivität und Kinder bis 10 Jahre bezahlen für ihre Wettbewerbe kein Startgeld.
Links
|