Allgäu Panorama Ultra-Marathon am 23.08.2015 - Bericht und Film von Lars
Michalke
Der Allgäuer Panoramalauf ist eine Laufveranstaltung mit den Distanzen
Halbmarathon, Marathon und der Königsdisziplin Ultratrail. Wie man wegen dem im
Namen enthaltenden „Allgäu“ schon spekulieren kann, haben alle Läufe einige
Höhenmeter gemeinsam. Genauer gesagt dürfen sich die Halbmarathon Läufer über
209 hm freuen, die Marathonläufer über 1.350 hm. Die Ultraläufer erwarten auf
einer Streckenlänge von 69,3 Kilometern 2.837 Höhenmeter. Da es sich jeweils um
einen Rundkurs handelt, geht es diese Höhenmeter natürlich sowohl rauf als auch
wieder runter. Zusammen mit Andreas, mit dem ich auch schon den
Altmühltrail sowie den
Rothenburger Halbmarathon gelaufen bin, wagte ich mich an den
Ultratrail. Unseren ersten Ultra wollen wir somit auch wieder gemeinsam angehen.
Am Samstag holten wir unsere Startunterlagen ab. Das war schon ein besonderes
Gefühl, diese jetzt in der Hand zu halten, es macht einem den unmittelbar
bevorstehenden Start nochmals ein ganzes Stück bewusster. Mit der Umhängetasche,
in der sich die Unterlagen befinden, ausgestattet, machten wir uns zur
Nudelparty auf, um uns gut mit Kohlenhydraten zu versorgen. Die Nudeln und auch
die Soße schmeckten wirklich gut, das ist nicht immer bei den Nudelpartys der
Fall. Während wir aßen, besuchte uns dann Karo, sie kenne ich noch von früher,
als sie noch in Nürnberg gewohnt hat. Mittlerweile ist Karo nach Sonthofen
umgezogen. Hat mich echt gefreut, sie mal wieder zu sehen. Als wir ihr den
Streckenverlauf zeigten, erklärte sie uns für komplett wahnsinnig und ob wir
wüssten, wie steil der Anstieg zum Sonnenkopf wäre. Im Winter macht sie hier
Schneewandern. Sie möchte aber am nächsten Tag in Ziel kommen, um uns beim
Zieleinlauf zu beglückwünschen.
Um 18:30 war Wettkampfbesprechung. Axel und Christian gaben noch wertvolle Tipps
zum Streckenverlauf und zur Streckenmarkierung. Auch die Höhenprofile der
einzelnen Läufe wurden gezeigt, das Höhenprofil vom Ultra sah schon
beeindruckend aus. Außerdem wurden die Helfer löblich erwähnt, auch an dieser
Stelle von mir ein herzliches Dankeschön an die fleißigen Helfer.
Auf dem Rückweg zum Auto trafen wir noch ein paar alte Bekannte. Zuerst Anton
Lautner vom Marathon4You, der diesmal „nur“ den Marathon läuft. Er wünschte uns
viel Erfolg und gab uns noch den dringenden Tipp, mit den Kräften sparsam
umzugehen, der Anstieg zum Sonnenkopf habe es echt in sich, er spricht da aus
Erfahrung, da er den Ultra auch schon gelaufen ist. Kurz darauf kam uns dann
Erwin vom Team Bittel entgegen. Er hatte aber leider nicht viel Zeit, da er noch
die Startunterlagen abholen möchte und die Ausgabe in 5 Minuten schließt. Na
dann aber hurtig! Auf der Rückfahrt im Auto meint Andreas dann „Du, in nicht mal
11 Stunden laufen wir den Ultra“. Dies klang in dem Moment doch fast etwas
surreal für mich. Wieder bei Andreas daheim angekommen, gönnten wir uns jeder
noch einen Eiweißdrink sowie einen extragroßen doppelten Hafer-Schoko-Keks. Sind
schließlich wertvolle Kohlenhydrate.
Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, schließlich war der Start um 6:00 Uhr in
der Früh. Wir hatten ca. 45 - 60 Minuten Fahrzeit und zu spät kommen wollten wir
ja auf keinen Fall. Also klingelte der Wecker um 4:00 Uhr und wir waren wie
geplant eine halbe Stunde vor dem Start in Sonthofen. Genug Zeit, um sich vom
Zielbereich zum Startbereich gemütlich auf den 800 Metern, die diese beiden
Bereiche trennt, etwas warm zulaufen. Im Zielbereich noch schnell unsere
„Special-Need-Beutel“ in das Transportfahrzeug gepackt und dann ging es auch
schon los.
Aufstellung zum Start
Anfangs war es noch leicht dämmrig und die Strecke führte ein Stück durch
Sonthofen und vorbei an einen kleinen See. Schon bald spendete die Sonne dann
immer mehr Licht. Das Panorama nach dem ersten Anstieg ist einmalig. Leider
können die Fotos dies nicht mal zur Hälfte wieder geben. Die Vorfreude auf einen
tollen Landschaftslauf stieg enorm. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Der
Weg wechselte zwischen leichten und stärkeren Anstiegen und auch zwischen reinen
Naturpfaden und asphaltierter Straße. Nach einer Weile erreichten wir die zweite
kleine Verpflegungsstation. Neben Wasser & Iso wurden auch Bananenstücke
angeboten, ich nahm dankbar eins an. Die kurze Pause an der Station nutzten
zahlreiche Läufer um ihr Smartphone zu zücken und die Panoramalandschaft
festzuhalten. Weiter ging es immer stetig bergauf, bis das erste Gipfelkreuz
erklungen war. Auch hier wurden wieder zahlreiche Fotos gemacht. Bei dieser
Landschaft und der Aussicht auch kein Wunder. Die restliche Strecke bis zum
ersten Cut-off in Grasgehren ging es nun meistens bergab, wir erreichten diesen
mit einer halben Stunde Polster. Hier war jetzt erst mal Stärkung angesagt, und
davon gab es reichlich! Andreas meinte ganz treffend: „Ja sind wir jetzt beim
Genussmarathon oder ist das doch der Allgäuer Panorama Ultra?
Der kleine See
Nach der Kurve geht es
stetig bergauf.
Wir freuen uns auf den tollen Lauf.
Die Strecke verläuft jetzt über kleine Wanderwege
Herrlich, wie die Sonne aufgeht
Dadurch werfen wir lange Schatten
Es geht vorbei an einer Alb
Dieser Baumstamm war wohl zu schwer zu beseitigen, also wurde improvisiert
Die Strecke ist weiterhin wunderschön, aber auch steil.
Am Gipfelkreuz wird fleißig fotografiert,
natürlich müssen wir auch eins machen.
Nun geht es immer leicht bergab
oder bergauf.
Schaut euch dieses Panorama an!
Ein Selfie mit dieser Kuh musste irgendwie sein
Die erste Vollverpflegung.
Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Hörnlepass. Zwischen Riedbergpass und
Rohrmoos war dann die Aufteilung zwischen Ultratrail und Marathonstrecke. Die
Marathonläufer starteten übrigens erst um 8:00 Uhr, also gab es keine wirkliche
Trennung der Läufer zu diesem Zeitpunkt. Am Gasthof Hörnlepass befand sich die
nächste hervorragende Vollverpflegung. Wir ließen uns Zeit, setzten den Rucksack
kurz ab, tranken und aßen genüsslich. Als wir gerade wieder los wollten, fiel
uns ein, dass hier ja auch der „Special-need“-Beutel hinterlegt war. Allerdings
brauchte ich wirklich gar nichts aus diesem Beutel, was hatte ich mir vorher
Gedanken gemacht, was ich da alles reinpacke. Damit er nicht ganz umsonst war,
cremte ich mich wenigstens mit der Sonnencreme, die sich darin befand, noch mal
neu ein. Schadete bestimmt nichts bei dem Wetter.
Streckenteilung
Teilweise richtig steil, hier heißt es aufpassen.
Hinunter ins Tal
Getränkestopp
Ich bekomme nicht genug davon, die Landschaft zu fotografieren
Es macht einfach Spaß. |