Eine schöne Passage
Schönste und stimmungsvollste Wasserstelle
Es rollt dahin
Die Spitze in der Bildmitte müssen wir von links kommend über den Grat erreichen
Ab km 30 waren alle 0,5km die Kilometerangaben
Verpflegung bei km 39
Ganz da unten ist Brixen
Es ging brutal steil bergan
Und immer weiter hoch
Wir erreichten Kreuztal, die Bergstation der Seilbahn. Hier war richtig
Stimmung, es war die letzte Staffelwechselzone und auch das Ziel des K33 Laufes.
Mit viel Schwung ging es jetzt ziemlich flach auf tollen schmalen Trails zur
Verpflegung bei km 39. Ein Traumstück zu laufen, aber dann ...
Wie Hermann es am Vortag schon prophezeit hatte, jetzt ging es einen Steig
knallhart bergan - auf einen guten Kilometer fast 500 Höhenmeter. Alle kämpften,
um überhaupt weiter zu kommen. Das war jetzt reine Kopfsache. Über und unter uns
wand sich eine lose Läuferkette nach oben. Fast oben, Anfeuerung, die vorletzte
Verpflegung, dann nochmal ein paar hundert Meter flach auf einem Berggrat mit
tollem Bergpanorama bevor die letzte kurze und knackige Passage zu nehmen war.
Oben angekommen nochmals eine Wasserstation, dann noch ca. 500m flache Meter zu
der Sendemaststation auf die Plose, wo das Ziel aufgebaut war.
Geschafft, ein anstrengender Lauf auf sehr schöner und abwechslungsreicher
Strecke war gemeistert!
Da konnte keiner mehr laufen
Das war echt heftig
Luftige Wasserstelle
Den ganzen Grat entlang und dann nochmal hoch
Blick zurück
Da ging es noch hoch
Den letzten Anstieg bewältigt
Die letzte Wasserstelle
Da hinten war das Ziel
Ein paar Zuschauer hatten den Weg hier rauf gefunden
Fast geschafft
Vor mir erreichten das Ziel in 2.448m Höhe Jonathan Wyatt in 3.32,23, gefolgt
von Ralf Birchmeier und Thomas Niederegger mit jeweils ca. 2 Minuten Abstand!
Was für ein enges Rennen muss das gewesen sein!
Bei den Damen gewann Edeltraud Thaler in 4.30,16.
Hier gibt es
alle weiteren Ergebnisse .
Ein paar Zuschauer im Zielbereich, aber viele LäuferInnen waren ja auch schon im
Ziel, eine goldene Folie als Wind- und Wärmeschutz. Das war's.
Nein, nicht ganz. Jeder Teilnehmer erhielt eine schwere Medaille als limitierte
Edition, ich z. B. die 250ste von 500, da ich als 250ster ins Ziel einlief. Das
hatte ich noch nirgends gesehen.
Dann noch ein sehr schön gestaltetes Finisher Funktionsshirt. Super, ich finde
es eh besser, wenn nur Finisher ein Shirt erhalten.
Auch die Zielverpflegung war gut, es gab Tee, Iso, Wasser, Wassermelone, Äpfel,
Birnen, Joghurtdrink, Kekse und Schokolade.
Aber dann, um seinen Kleiderbeutel zu erhalten musste man im pfeifenden Wind
einige Minuten warten, obwohl die zwei Helfer absolut toll und schnell
gearbeitet hatten – die sind fast ihren eigenen Marathon in dieser Scheune
gelaufen!
Dann die Herrendusche, nur zwei Duschen in Dixiekabinen. Viel zu wenig, viele
haben sich dann so wie ich mit dem Handtuch nur trocken gerubbelt.
Massage gab es auch, aber ich wollte nicht so lange warten. Deshalb ab ins
kleine Festzelt, wo es gegen Coupon, der bei den Startunterlagen dabei war, eine
Portion Pasta vegetarisch oder mit Fleisch und Brötchen gab. Getränke oder
anderes Essen waren käuflich zu erwerben. Nicht besonders toll.
Mit einem Shuttlebus sollte es nun vom Zielbereich zur Bergstation der Bergbahn
gehen. Nur nach über 40-minütigem Warten war immer noch kein Bus in Sicht und so
hatte ich mich entschlossen die laut Hörensagen ca. 3km in ca. 30 Minuten runter
zu laufen.
Als ich gerade los ging, fuhr gerade ein Fahrzeug des Veranstalters runter und
auf Nachfrage nahm er mich mit. Gut, denn an der Seilbahn stand auch schon der
Shuttlebus, allerdings defekt, der Fahrer wild herum telefonierend. Ich weiß
nicht wie das weiterging, ich war aber happy, gleich mit der Seilbahn
runterfahren zu können. Der Preis hierfür war im Startgeld inkludiert.
Unten an der Talstation stand dann der vom Veranstalter versprochene Shuttlebus
nach Brixen (ca.5km) einsam herum, aber kein Fahrer in Sicht.
Ich sprach eine Läufergruppe an, welche als Vinzibus Staffel den Marathon
erfolgreich bestritten hatte, und die nahmen mich freundlicherweise mit ihrem
Privat-PKW mit nach Brixen.
An unserem Auto angekommen, fing es heftig an zu regnen. Hoffentlich nicht oben
auf dem Berg, denn sonst hätten die Organisatoren ein noch größeres Problem mit
dem Rücktransport der Läufer gehabt.
Aus organisatorischer Sicht, speziell auch wenn das Wetter mal nicht so passen
würde, wäre ein Zieleinlauf nach Überqueren des Plose an der Endstation der
Seilbahn am Kreuztal aus vielerlei logistischen Gründen sicherlich eine
Überlegung wert. Zudem würden sicherlich mehr Zuschauer im Zielbereich sein, da
viele davon abgeschreckt waren von der Bergstation „irgendwohin hoch“ laufen zu
müssen.
Geschafft
Zielverpflegung
Blick auf Festzelt und ganz hinten die Kleiderbeutelausgabe
Zugig war es beim Anstehen zur Kleiderbeutelausgabe
Die Helfer hatten einen tollen Job gemacht und sind wohl selbst bald einen
Marathon hin- und her gelaufen
Inakzeptable Duschmöglichkeit bei den Männern
Die Siegerin Edeltraud Thaler
Pastaausgabe
Unterhaltung gab es auch
Warten auf den Shuttlebus zur Bergstation der Seilbahn
Dieser hatte allerdings einen Defekt
Die Ausbeute
Mein Resümee:
Für ein Startgeld zwischen 60€ und 90€ je nach Anmeldezeitpunkt wurde ein sehr
anspruchsvoller Bergmarathon angeboten.
Eine sehr attraktive Strecke beginnend in der historischen Altstadt von Brixen
mit sehr schönen und abwechslungsreichen Trials, Forst- und Wiesenwegen und auch
ein paar asphaltierten Passagen mit tollen Ausblicken und schöner Flora
entschädigten für die körperlichen Anstrengungen.
Wirklich angenehm auch die nicht übervolle Laufstrecke. Man hatte zwar immer
andere LäuferInnen um sich herum, was ich als sehr angenehm empfand, aber es gab
zu keiner Zeit Engpässe oder „Kolonnenlaufen“ wie bei manch anderem
Bergmarathon.
Auf Musik am Wegesrand wurde offiziell verzichtet, wobei an einer
Verpflegungsstelle ein älterer Herr mit seiner Maultrommel für etwas
Lokalkolorit sorgte.
Mit einer gut abgesicherten Strecke, guter Verpflegung unterwegs und im
Zielbereich, einer individualisierten und limitierten schweren Medaille, einem
tollen Finisher Shirt, Pasta – allerdings ohne z. B. alkoholfreiem Weißbier –
nach dem Lauf, Massage und Rücktransport nach Brixen war das Startgeld
gerechtfertigt, zudem ein Bergmarathon für die Veranstalter von je her einen
höheren Aufwand bedeuten.
Die Homepage war sehr informativ und übersichtlich, die Streckenbeschreibung und
Profil sehr aussagekräftig.
Es gab einen Liveticker und auch die Ergebnisse wurden schnell und umfassend ins
Netz gestellt. Eine Urkunde konnte man sich selbst ausdrucken.
Optimierungswürdig wären allerdings die Umkleide- und Duschmöglichkeiten, die
Gepäckrückgabe sowie der Rücktransport der Aktiven ins Tal – hier möchte ich
nicht bei schlechterem Wetter ins Ziel kommen!
An der Siegerehrung um 17 Uhr an der Bergstation Kreuztal hatte ich nicht mehr
teilgenommen.
Insgesamt ist der Brixen Dolomiten Marathon eine echte Empfehlung für alle
marathonlaufenden Höhenmetersammler oder auch nur Freunde des Naturlaufes mit
garantiertem Laufspaß.
Wer die Strecke „mal so“ laufen möchte – bitte gerne, sie ist permanent
ausgeschildert!
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