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Sardona Trail am 30.08.2014 - Lauferlebnisse in der Tektonikarena Sardona - Bericht von Thomas Schmidtkonz

Teil 1

Bericht Teil 1 - Bericht Teil 2 - Bericht Teil 3Film  - Infos zum Lauf - Weitere Laufberichte - Über den Autor

Sardona Trail 2014

Blick auf die Churfirsten beim Sardona Trail 2014

Sardona Trail 2014

Kurz vor dem Startschuss, den ich vertrödle

Der Start

Pünktlich um 8:30 fällt der Startschuss zum dritten Sardonatrail. Wohl etwas zu pünktlich, da ich in meinem Rucksack gerade meine Jacke verstauen will und so den Start verschlafen habe. Na ja, so bin ich wenigstens gleich richtig eingeordnet, nämlich ganz hinten.

Ich bin zwar heute für die 82 km gemeldet, will aber höchstens die 58 km oder den Marathon laufen, weil die Zielschlusszeiten für die Langdistanz für mich viel zu knapp sind. Wer für die 82 km gemeldet ist, kann nämlich später je nach Fitness, Tempo und Laune auf 58 km, Marathon oder Halbmarathon downgraden. 58 km wären mein Wunschziel und den Marathon sehe ich als Alternative an. Nur der Halbmarathon kommt für mich nicht in Frage. Nur für einen Halbmarathon fahre ich nicht bis in die Schweiz!

Eine Hatz für die Katz?

Endlich finde ich den Anschluss an den sehbehinderten Didi und seinen Guide Kai. Didi läuft ja meist in etwa mein Tempo. Allerdings hat er in letzter Zeit 12 kg abgenommen und ist dadurch entsprechend schneller geworden, wie ich bald beim ersten Anstieg zu meinem Leidwesen erfahren werde. Ja, abnehmen sollte ich auch mal. Ein Dutzend Kilos wären dabei ideal, weil ich dann wieder in etwa mein Idealgewicht hätte. Natürlich dann immer noch nicht vergleichbar mit all diesen spindeldürren Bergtrail-Läufern um mich herum, aber wenigstens könnte ich dann auch mal wieder Gas geben. So aber kann ich mich allenfalls auf Bergrennen mit Hochgebirgsschnecken und Bergwanderern aus dem Flachland einlassen.

Sardona Trail 2014

Didi führt seinen Guide Kai an

Alle Jahre nahm ich mir das irgendwann vor dem Sardona Tral vor, verschob aber dann lieber die Diät, weil die fränkische Küche halt so lecker, reichlich und gehaltvoll ist. Dazu unsere unzähligen oberfränkischen Biersorten! Auf beides wollte ich dann lieber doch nicht verzichten. So bin ich hier wohl mal wieder nicht nur der langsamste sondern wahrscheinlich auch der dickste Läufer.

Das mit der Langsamkeit ist mir eigentlich egal. Aber leider gibt es bei Wildseeluggen eine Zwischenzielschlusszeit von 3 Stunden und 30 Minuten. Letztes Jahr kam ich dort in 3:25 an. Wenn ich 58 km laufen will, muss ich zudem Batöni in 5:00 erreichen. Letztes Jahr brauchte ich dafür aber schon etwa 5:15. Aber vielleicht bin ich  ja dieses Jahr besser drauf? So richtig kann ich aber daran nicht glauben.

Sardona Trail 2014

Blick auf die Churfirsten

Sardona Trail 2014

Auf alle Fälle muss ich ordentlich Gas geben. Die erste große Kehre müsste ich dazu in etwa 30 Minuten schaffen. Als ich sie mit großer Anstrengung erst nach 35 Minuten erreiche, weiß ich wie sehr ich schon im Rückstand bin, denn einmal verlorene Zeit holt man in den Bergen kaum mehr auf. Wenigstens entschädigt aber die wunderschöne Aussicht in Richtung Churfirsten, einer Bergformation mit sieben markanten Bergspitzen.
Nach dem langen und heftigen Regen der Nacht ist die Luft nun kristallklar. So kann man wunderschön in die Ferne schauen. In Kombination mit den Wolken und dem Morgenlicht ergeben sich immer wieder Traummotive für den laufenden Fotografen. Was könnte ich heute alles für tolle Bilder schießen, wäre da nur nicht der unerbittliche Zeitdruck. Zusätzlich werde ich ständig von den beiden Ultraschlussläufern verfolgt, die mir ständig im Nacken sitzen. Sie unterhalten sich lustig, während mir gar nicht zum Scherzen zumute ist. Woher nehmen die nur diese Energie her? Ja, lieber Thomas, die beiden sind auch 10 - 20 kg leichter und natürlich auch besser trainiert und sicher haben sie auch mehr Berglaufbegabung als Du! Ich analysiere daher mal kurz meinen Trainingsstand. Ausdauer ist bei mir auf alle Fälle vorhanden, wie mein 31 Stundenlauf von Zeil am Main zum Kreuzberg jüngst bewies, aber mein aktuelles Tempovermögen ist leider mehr als mangelhaft. Neben meinem schon angesprochenen Übergewicht, ist sicher auch meine chronische Unlust an Trainingsläufen mit etwas mehr Tempo schuld. Was ansonsten für mich kein Problem ist, kristallisiert sich momentan als solches.

Sardona Trail 2014

Elke

Wenigstens hole ich nun Elke ein. Wir sind zusammen mit meinem Auto hier in die Schweiz gefahren, um Benzinkosten zu sparen. Nach einer längeren erzwungenen Laufpause hat sie wohl ihr Training zu sehr gesteigert und hat nun seit etwa 2 Wochen Probleme mit ihrem rechten Bein. Dadurch hat sie ein klares Handicap. Nur wohl deshalb kann ich sie überholen, die rote Laterne abgeben und mich wenigstens etwas von den beiden Schlussläufern absetzen.

Mit Didi und Kai erreiche ich kurz dahinter nach einem langen Anstieg die Spitze des etwa 2000 Meter hohen Garmils. Ein Gipfelkreuz krönt ihn. Zu meiner Freude liegen wir nun wieder halbwegs in der Zeit, wie mein Zeitmesser beweist. Ich rufe Didi zu: "Wir liegen wieder im Rennen!" Er meint dazu: "Machen wir doch schon die ganze Zeit!"
So optimistisch möchte ich auch mal sein!

Sardona Trail 2014

Auf dem Gipfel des Garmil

Der Ausblick hier oben ist einfach nur fantastisch. Dazu kreist ein großer Schwarm von Alpendohlen über unseren Häuptern. Das erinnert mich an die Filmszene der Gefährten aus dem Herr der Ringe, als sie in Richtung des Pass des Caradhras marschieren: "Das sind Späher Sarumans! Sie kundschaften den Weg im Süden aus! Wir müssen über den Pass des Caradhras gehen."

Sardona Trail 2014

Die Vögel

Kurz hinter dem Garmil überwinde ich auch einen Pass. Dann geht es erst einmal auf einem steilen Bergpfad bergab. Man sollte hier nicht ausrutschen, weil man sonst ein steile Bergflanke herunterfällt und das sicher mit fatalem Ausgang!
Bei dieser Gelegenheit überhole ich Didi und Kai, weil Didi mit seiner Sehbehinderung hier nicht so schnell vorankommt wie ich. Aktuell bin ich somit viertletzter Läufer im Feld. Hoffentlich schaffen wir alle die erste Zielschlusszeit bzw. drücken sie ein oder besser zwei Augen zu, wenn wir dort nicht rechtzeitig ankommen.
So sieht es leider auch aus, als ich den ersten Verpflegungspunkt in Gaffia erreiche. Aktuell liege ich etwa 10 Minuten hinter meiner geplanten Zeit. Ich muss also noch deutlich mehr Gas geben als zuvor, weiß aber nicht, ob ich das konditionell schaffe bzw. mir das antun will!

Sardona Trail 2014

Nebel beim Aufstieg zum Baschalvasee

Ich halte mich an der Labestation deswegen nicht lange auf, sondern gehe gleich den nächsten langen Anstieg in Richtung des etwa 2200 m hoch gelegenen Baschalvasees an.
Bald erreiche ich dabei die Wolkengrenze und dringe so in den undurchdringlichen Bergnebel ein, welcher alles in eine gespenstische Szenerie wandelt. Derweil überholen mich schon die ersten Marathonläufer in einem für mich unverständlichen Höllentempo, obwohl es hier auf einem waghalsigen Bergpfad extrem steil bergauf geht. Dabei springen sie über Berg und Stein und Schlamm und Pfützen wie leichtfüßige Gazellen, während ich ihnen neidisch hinterher blicke. Ich dagegen schnaufe wie ein Walross. Müsstet ihr auch meine überflüssigen Pfunde hoch schleppen, dann wäre auch eure Leichtfüßigkeit dahin!

Die Seen

Endlich erblicke ich, allerdings nur ganz vage, den Baschalvasee. Er versteckt sich wie schon 2012 im Nebel. Dahinter erklimme ich einen weiteren Pass. Dieser Pass, etwas unterhalb der Gamidaurspitze, wird später noch einmal eine ersehnte Passhöhe sein, wenn wir schon gegen Ende der Strecke vom 1400 m tiefer gelegenen Schwendi aus hierhin wieder hoch laufen müssen. Die Frage ist nur, werde ich überhaupt so weit kommen, denn das Damoklesschwert der Zwischenzielschlusszeit in Wildseeluggen schwebt immer bedrohlicher über mir. Denn, wenn ich sie nicht einhalten kann, werde ich wohl auf die von da aus eher unattraktive Halbmarathonstrecke geschickt und kann mir dann diesen langen Anstieg ersparen!

Sardona Trail 2014

Baschalvasee im Nebel

Ich verliere aber erst einmal nicht weitere Gedanken darüber, denn nun geht es auf einer schiefen Ebene weiter bergauf. Weil es sehr nebelig ist, kann man hier leider wenig erkennen. Letztes Jahr hatten wir hier einen wunderschönen Ausblick. Aber es war dort auch bitterkalt. Die Temperatur bewegte sich knapp über Null Grad und es lag zudem auch noch Schnee. Schnee gibt es hier heute nicht, aber dafür viel Matsch und Pfützen. Letzte Nacht regnete es ununterbrochen und dazu sehr stark. Wie werden da erst die Wege an Kuhweiden hinter dem Lavtinasattel aussehen, wo es schon letztes Jahr sehr matschig war? Der Matsch wird mich sicher noch zusätzlich aufhalten. Ich glaube den 58 km - Lauf kann ich mir abschminken, aber den Marathon möchte ich auf alle Fälle weiter laufen, ob mit oder ohne Wertung ist mir ab nun egal. Da die Ultraläufer, ja im letzten Teil noch viel länger als ich auf der Strecke sein werden, dürfte das ja auch kein Problem sein.

Sardona Trail 2014

Pass im Nebel

In knapp 2500 Meter Höhe erreiche ich den nächsten Pass, den aufgeschichtete Steine im Nebel markieren.
Zuerst geht es etwas Kehren bergab, bis es einen anderen Hang wieder hoch geht, hinter dem versteckt der Schwarzsee liegt. Dieser versteckt sich heute so im Nebel, dass ich kaum seine schwarze Färbung erkennen kann. Wie schwarz das Wasser hier ist, sah ich aber letztes Jahr. So halte ich mich hier nicht lange auf, zumal meine Zeit immer knapper wird.

Sardona Trail 2014

Schwarzsee im Nebel

Hinter dem Schwarzsee muss ich schon den nächsten Hang erklimmen. Letztes Jahr war es hier sehr gefährlich, weil in der Felswand über uns riesige Eiszapfen abbrachen und mit Getöse ins Tal und auch auf uns zu donnerten. Heute bestehen solche Gefahren nicht und die Felswand versteckt sich hinter einer Nebelwand. Sicher schämt sie sich heute noch über den Schrecken, den sie uns damals einjagte.

Hinter diesem weiteren etwas über 2500 m hohen Pass geht es erst einmal längere Zeit bergab. Hinter dem Pass lichtet sich der Nebel und gibt den Blick in ein tiefes Tal frei. Hier sollte doch der Schottensee sein! Aber am schiefen Hang kann es doch keinen See geben!

Sardona Trail 2014

Noch kein Schottensee in Sicht!

Erst hinter einer weiteren Bergkuppe taucht der wunderschöne See in tiefblauer Farbe auf. Nun sind mir sämtliche Zielschlusszeiten egal. Diese schöne Bergszenerie muss ich einfach in Ruhe fotografieren.

Sardona Trail 2014

Der strahlend blaue Schottensee

Sardona Trail 2014

Ich will es nun einfach so kommen lassen, wie es ist, zumal ich den Marathon so oder so laufen werde. Ich reise doch keine fast 500 km an und lasse mir dann wegen 5 Minuten Zielschlusszeitüberschreitung den Spaß hier verderben. Wie zur Bestätigung holen mich nun die beiden Ultrazielschlussläufer ein. Einer der beiden, Dominic fragt mich, was ich vor habe. Ich sage: "Ich will den Marathon laufen!" Über soviel Vernunft erfreut, bestätigt er mir, dass ich in Wildseeluggen weiterlaufen darf, wenn ich die Zielschlusszeit nicht zu sehr überschreite. Ich schaue auf die Uhr. Das sollte machbar sein. Ich rechne aktuell mit einer Überschreitung von 5 Minuten.

Sardona Trail 2014

Blick zurück auf den Schottensee beim Weg zum Wildsee hoch

In der Tat, 5 Minuten über der Zeit erreiche ich Wildseeluggen. Da ich ja letztes Jahr noch 5 Minuten unter der Zeit lag, ist das sozusagen die ausgleichende Gerechtigkeit, denn 3:25 + 3:35 = 7:00. 7:00 / 2 ergibt 3:30. Also alles perfekt!

Sardona Trail 2014

Mit Dominic bei Wildseeluggen

Dominic sagt mir an der Passhöhe, dass nun Marathonschlussläuferin Judith für mich zuständig ist. Da die Marathonläufer ja eine halbe Stunde nach uns starteten, rechne ich nicht mit ihrer Bekanntschaft.

Sardona Trail 2014

Der Wildsee

Das Dach des Laufs

Bis zum höchsten Punkt der ganzen Strecke, dem Lavtinasattel in knapp 2600 Meter Höhe geht es über ein riesiges Geröllfeld. Seitdem ich mir mein Schienbein in so einer Geröllhalde beim Pitztaltrail 2013 an einer scharfen Steinkante sehr schmerzhaft angestoßen habe, bin ich bei so was immer sehr vorsichtig. So verlor ich 2013 hier schon viel Zeit und recht viel anders wird es wohl heute auch nicht sein. Deswegen überholen mich nun weitere Marathonläufer. Leider kann ich nicht ahnen, dass sie schon zum hinteren Marathonfeld gehören. Aber ich will mich nicht mehr hetzen und ziehe Vorsicht dem Tempo vor, zumal ich auch rein technisch gesehen kein guter Bergläufer bin.

Sardona Trail 2014

Über Fels und Geröll

Sardona Trail 2014

Der Anstieg zum  Lavtinasattel ist ohnehin das landschaftlich reizvollste Stück der ganzen Strecke und das sicher die 82 km Langdistanz mit eingeschlossen. Da die Sicht nun auch halbwegs frei ist, bin ich natürlich mehr mit Fotografieren als Laufen beschäftigt.

Sardona Trail 2014

Beim Aufstieg zum Lavtinasattel

Sardona Trail 2014

Es folgt ein letzter steiler Anstieg und schon stehe ich auf dem Dach der Gesamtstrecke, dem Lavtinasattel. Ich genieße erst einmal in Ruhe den Ausblick, bevor ich mich gen Tal stürze.

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