Eiger vor uns |
Die Läuferschlangen kommen wieder zusammen |
Mit kräftigem Lokalkolorit zum Endspurt |
Aber schön nacheinander |
Nur noch 2 km |
Die nachkommenden Läufer zwingen uns weiter |
Also wie die Ameisen weiter, immer weiter, den Kopf im Nacken, um das Panorama
zu genießen. Irgendwo kurz vor km 41 sind wir auf dem berühmten Berggrat, der
Eigermuräne! Ein Helikopter schwirrte zwischen uns und Jungfrau über dem uns
trennenden Tal und wir wurden gefilmt. Nach diesem lautstarken Intermezzo, dann
ganz oben, blies uns ein Dudelsackpfeifer auf dem Locherfluh, dem höchsten Punkt
der Strecke auf 2.205 m, seinen Marsch. Roman Käslin, welcher bis letztes Jahr
diesen Part übernommen hatte, war 78jährig gestorben und ihm zu Ehren ziert sein
Bild die diesjährige Finishermedaille.
Danke und links. Man konnte wieder 400 m leicht bergab laufen. Über einen
Felsen, viele Helfer garantierten einen sturzfreien Übergang, da, man sah das
Ziel, ein Weg führte weiter leicht bergab an einem Staubecken vorbei. Die
letzten Meter, viele Zuschauer, manch Protagonist stürmte noch wie von der
Tarantel gebissen an mir vorbei, geschafft – und das in knapp unter 5 Stunden.
Glück gehabt, wären die vor mir etwas langsamer gegangen, hätte es nicht
geklappt. |
Action! |
Auf der Eigermuräne |
Der berühmte Dudelsackpfeifer |
Kurz mal wieder was bergab |
Ameisen vor dem Eigergletscher |
Man spürt bereits das Ziel |
Am Staubecken |
Dem Ziel entgegen |
Das Ziel und die Kleine Scheidegg vor Augen |
Fast geschafft |
Geschafft |
Hinter mir lagen 42 sehr abwechslungsreiche Kilometer und die berühmte
Eigernordwand, vor mir eine geschmackvolle Medaille und der Hauptbahnhof der
Kleinen Scheidegg mit tausenden Bergtouristen aus aller Welt, welche, falls sie
lange genug gespart hatten, die Fahrt zum „Top of Europe“, dem 3.454 m hoch
liegenden Jungfraujoch, mitnehmen wollten.
Wir Läufer genossen nach problemloser Abholung unserer Kleidersäcke erst mal
eine super warme Dusche. Die Zielverpflegung mit Wasser, Elektrolyt, Bouillon,
Obst etc. war gewohnt gut, ein schönes Funktionsfinishershirt wurde gegen
Rückgabe des Zeitnahmechips ausgegeben. Auch Massagen wurden angeboten.
Mit der Bergbahn ging es für uns Läufer kostenlos über Wengen wieder zurück nach
Interlaken. Einige fitte Insider hatten das Kaiserwetter noch dazu genutzt von
der Kleinen Scheidegg nach Wengen zurück zuwandern und dann erst ab Wengen mit
der Bahn zu fahren. |
Was für eine Kulisse für ein Marathonziel |
Medaillenvergabe |
Zielraumrummel vor der Jungfrau |
Der Bahnhof Kleine Scheidegg |
Die Ergebnisse waren trotz des warmen Wetters sehr ansprechend und die Prognose
der Favoriten am Vorabend bewahrheitete sich, nämlich das man für den Sieg unter
3 Stunden laufen müsste.
Es ist, zumindest mir, schleierhaft wie der mehrfache Berglaufweltmeister Marco
De Gasperi aus Bormio diese Strecke in 2.56,42 laufen und damit Marc Lauenstein
um gute 6 Min. distanzieren konnte.
Bei den Damen siegte die Ungarin Simona Staicu in 3.33,45 mit 44 sec. Vorsprung
vor Simone Niggli-Luder knapp.
Alle weiteren Ergebnisse
hier.
Insgesamt wurden innerhalb der 6,5 Stunden 4.036 Marathonis im Ziel registriert,
d.h. nur knapp 1 % der Starter musste aufgeben was für eine gute
Selbsteinschätzung der LäuferInnen spricht, sich dieser Herausforderung
erfolgreich zu stellen.
Wer am 10. September 2011 dabei sein möchte, muss am 14. Februar 2011 hellwach
sein, um sich elektronisch um einen der 4.000
Startplätze zu kappeln. |
Gepäckausgabe klappte prima |
Die berühmte Eigernordwand
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Funktionsshirts gab es auch |
Mein Resümee:
Wegen der teilweise schwierigen Logistik für die Streckenverpflegung
(Hubschrauber) und der inkludierten Leistungen wie sehr guter Homepage,
Vorabversendung von Veranstaltungsinformationen, Gutschein für eine 50 %ige
Fahrpreisermäßigung mit der Schweizer Bundesbahn, Pastaparty, Massagen, warmer
Dusche, teurer Bergbahnrücktransport, Medaille, Shirt und Leihchip ist die
Startgebühr von ca. 75 Euro für ein professionell und einwandfrei organisiertes
Rennen mit einem breit gefächerten Rahmenprogramm wohl gerechtfertigt.
Nicht mit Geld aufzuwiegen ist das Erlebnis Jungfrau Marathon, jedenfalls bei
Kaiserwetter. |
Links
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