Alle Jahr bewundere ich an dieser Stelle das beeindruckend
Wurzelgeflecht. Erst, wenn man schon mehrmals die Strecke gelaufen ist, fällt
einem dieses oder jenes Detail am Streckenrand auf!
Romantisch anmutendes Tor an der Festungsmauer von Schloss
Callenberg. Dies wäre sicher auch schönes Motiv für einen Maler! Leider haben
wir kein Zeit hier weiter zu verweilen!
Wir erreichen am Ende des Waldes eine weitere Labestation und freuen uns bei der
Hitze natürlich ganze besonders über Softdrinks. Mein Favorit ist dabei die
Grapefruit-Limonade, die sehr gut den Durst löscht.
Derweil thront über uns das
Schloss Callenberg
mit seinem markanten Kirchturm. Erste Teile dieser Burg wurden schon im Jahr
1122 urkundlich erwähnt. Vermutlich ist daher die ursprüngliche Burg sogar noch
älter. Später, nach einem Umbau im Stil der Neugotik, war es Hauptwohnsitz der
Herzöge von
Sachsen-Coburg und Gotha, deren Erben es auch noch heute gehört.
Hinter dem Schloss geht es bei Beiersdorf länger Zeit bergab.
Dabei heizen uns heiße Sambarhythmen dieser Straßenband so richtig ein. So geben
wir noch einmal Gas.
Der Goldbergsee, ein Stausee, entstand erst vor einigen
Jahren. Von Jahr zu Jahr sieht er wegen der langsam wachsenden Uferbewachsung,
also Dank der "Arbeiten" der Natur, immer idyllischer aus.
Am See werfe ich noch einmal einen Blick zurück zum Schloss.
Mittlerweile haben wir auch schon die Halbmarathonmarke erreicht.
Wir laufen nun durch den Coburger Ortsteil Neuses. Dort
befindet sich auch das ehemalige Wohnhaus des Coburger Dichterfürsten
Friedrich Rückert
in Neuses. Er starb hier auch im Jahr 1866. Das Haus sehen wir nicht. Aber
im Garten davon befindet sich ein Denkmal von ihm, an dem wir direkt
vorbeilaufen.
Als wir langsam das Zentrum von Coburg erreichen, geht
langsam die brennende Sonne unter. Wir freuen uns schon auf die hoffentlich
etwas kühlere Abendluft. Die große Hitze setzt wohl heute jeden zu!
Sehr beeindruckend ist auf der Strecke immer der Ausblick auf
den Schlossplatz, wo alle Jahre zum Run and Bike Coburg auch das
Schlossplatzfest gefeiert wird.
Durch den herrlichen Schlosspark laufen wir nun zur Veste
Coburg hoch. Dies ist auch der längste Anstieg der gesamten Strecke. Da wir uns
dabei nicht zu sehr hetzen, können wir diesen besonders schönen Abschnitt auch
jedes mal so richtig genießen, während das vordere Feld an diesem "Wadenbeißer"
sicher etwas zu knabbern hatte.
Oben angekommen, präsentiert sich wie bei jedem Run and BIke
die Veste imposant im Abendlicht.
Langsam brechen Abend und dann die Nacht heran. Dennoch ist
es immer noch über 30 Grad warm!
Hinter Lützelbuch, wo wir schon ganz knapp am Zeil
vorbeikommen, laufen wir noch einmal eine 9 km lange Schleife. Dabei kommen uns
die schnelleren Teams entgegen. Hier Manfred und Wolfgang, die sich zuvor
verloren hatten und weil sie sich suchten riesige Umwege gelaufen waren. Dabei
kamen sie auf 50 km und liefen wohl als einzige keinen Run and Bike Marathon
sondern einen Run and Bike Ultra. Dennoch reichte es noch für einen 3. Platz in
ihrer Altersklasse!
Nach einem längeren Waldstück, wo auch wir wegen der kühleren
Luft mal richtig Gas geben, erreichen wir bei Neershof und 39 km Laufstrecke
diesen Verpflegungspunkt, wo wir noch einmal unseren Durst löschen.
Auf den letzten beiden Kilometern präsentiert sich ein
wunderschöner Abendhimmel, während die Sonne mittlerweile schon untergegangen
ist. Endlich ist auch die Luft nun schon etwas kühler, so dass wir noch zu einem
kleinen Endsport ansetzen können.
555 Meter vor dem Ziel wird Campari ausgeschenkt. Den lassen
wir uns natürlich schmecken. So viel Zeit muss sein!
Nach gut 5 1/2 Stunden Laufzeit erreichen auch Heidi und ich
das Ziel. Traditionell erzielen wir wieder mal den letzten Platz. Leider gibt es
dieses Jahr dafür keinen Sonderpreis. So gehen wir nach zwei Jahren erstmals bei
der Siegerehrung leer aus, auch weil erstmals bei der Mixed Altersklasse 111 so
viele Teams antraten und uns so ein Treppchenplatz in unserer Altersklasse
verwehr blieb.
Das ist aber nicht so schlecht, da ich jetzt mal selbst alle
Sieger auf Foto bannen kann und dafür keinen anderen brauche.
Weil das ganze so schön war, feiern wir danach noch bis
frühmorgens um 4 Uhr. :-) Ja, Coburger Run and Bike Nächte sind lang! |