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Swissalpine K78 am 29.07.2017 - Das Lauffest in Graubünden - Film und Laufbericht von Lars Michalke

Teil 2

Mehr über den Autoren Lars Michalke - E-Mail an Lars

Weitere Laufberichte

Bericht Teil 1 - Bericht Teil 2 - Film

 

Swissalpine Davos K78 2017

Hochalpines Gelände beim Swissalpine K78 2017

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Swissalpine Davos K78 2017
Erstmal geht es die Straße entlang

Swissalpine Davos K78 2017
der Asphalt schwindet bald

Swissalpine Davos K78 2017
und wir sind wieder auf schmalen Wanderwegen

Swissalpine Davos K78 2017

Swissalpine Davos K78 2017
Jeder Brunnen wird als Wasserquelle genutzt

Swissalpine Davos K78 2017
Ab jetzt wird es steil

Swissalpine Davos K78 2017
Nein, wir sind hoffentlich nicht auf dem Holzweg

Swissalpine Davos K78 2017
Es geht immer weiter hinauf

Swissalpine Davos K78 2017
und das Alpenpanorama wird immer schöner

Swissalpine Davos K78 2017
Verzierung an der Verpflegung

Swissalpine Davos K78 2017
Je höher wir kommen desto steiniger wird es

Swissalpine Davos K78 2017
Im Hintergrund taucht die Keschhütte auf

Swissalpine Davos K78 2017
Ich habe sie fast erreicht

Swissalpine Davos K78 2017
Blick zurück

So, und eigentlich dachte ich ja jetzt, das Gröbste sei geschafft. Ein kleines Stück geht es hinter der Keschhütte noch bergauf und schließlich immer bergab, nur um dann anschließend über den Sertigpass wieder bergauf zu gehen. Tja, irgendwo müssen die Höhenmeter ja auch herkommen. Der Blick zurück auf den schneebedeckten Piz Kesch ist toll und ich freue mich auf das Sertigtal. Der Weg hierin ist aber hart, der Sertigpass, auch wenn er wesentlich kürzer ist als der Anstieg zur Keschhütte, macht mich fertig. Viele andere Teilnehmer machen Verschnaufpausen im Stehen oder sitzend auf Steinen. Überall sind ganz kleine Rinnsale entlang des Weges, man muss also doppelt aufpassen, nicht wegzurutschen. Nach jeder Bergspitze denke ich mir „ja gleich muss ich oben sein“, aber man kennt das ja, dem ist nicht so. Ich erklimme eine weitere Bergspitze und sehe in der Ferne, wie sich das Läuferfeld eine weitere Bergkuppe hochschlängelt. Gibt’s ja wirklich nicht! Ich laufe tapfer weiter, tolle Bergseen tauchen auf. Ohnehin ist die ganze Landschaft herrlich, ich mache viel zu viele Fotos, weil ich immer wieder meine, die Perspektive sei jetzt noch besser. Und irgendwann tauchen am Horizont Pavillons auf, der Posten Sertigpass ist in Reichweite.

Swissalpine Davos K78 2017
Blick auf den Piz Kesch

Swissalpine Davos K78 2017
Immer weiter rauf geht es

Swissalpine Davos K78 2017
Nicht mal mehr ein Halbmarathon

Swissalpine Davos K78 2017
Man sieht deutlich, wieviel Höhenmeter man gut gemacht hat

Swissalpine Davos K78 2017
Aber noch geht es weiter bergauf

Swissalpine Davos K78 2017
Zwei kleine Gebirgsseen

Swissalpine Davos K78 2017
Posten Sertigpass

Swissalpine Davos K78 2017
Endlich!

Ich mache mich an den Abstieg und überhole ein dänisches Pärchen, deutlich zu erkennen an der Fahne auf den Socken. Der Abstieg ist äußerst steinig und steil, die bereits zurückgelegten gut 59 Kilometer spürt man in den Beinen. Nach einer Weile höre ich von hinten „Hallo Lars“ und freue mich riesig, Silke wiederzusehen. Wir laufen bzw. wandern das steile Stück des Sertigpasses gemeinsam herunter. Als es flacher wird, kann Silke aber deutlich mehr Gas geben als ich, ich komme einfach nicht hinterher. Auch das dänische Pärchen kassiert mich wieder ein und viele andere auch. Mir tun die Oberschenkel zu sehr weh, um auf dem doch nur leicht abschüssig laufenden breiten Wanderweg, auf dem wir uns jetzt befinden, richtig Tempo zu machen. Kurz vor Sertig Dörfli überprüfe ich die Zeit und bin beruhigt: Ich habe noch genug Zeit, das Zeitlimit sollte kein Problem darstellen. Ich freue mich, Sertig Dörfli erreicht zu haben und schwelge in Erinnerung von früher, auch hier starteten oder endeten früher viele Wandertouren von uns. Sehr zu empfehlen ist der Wanderweg vom Rinerhorn dorthin. Wer es etwas anspruchsvoller möchte, wählt die Tour vom Jakobshorn. Unbedingt zu empfehlen ist im Sertigtal noch ein Abstecher zum Wasserfall.

Swissalpine Davos K78 2017
Jetzt geht es runter

Swissalpine Davos K78 2017
Richtig steinig ist der Weg

Swissalpine Davos K78 2017

Swissalpine Davos K78 2017
Da hinten taucht Sertig Dörfli auf

Swissalpine Davos K78 2017
Der Sertigpass wäre auch geschafft

Im „Zentrum“ von Sertig Dörfli ist bei meiner Ankunft immer noch eine super Stimmung, ein Moderator begrüßt alle beim Namen. Am Verpflegungsposten wartet Silke auf mich, wir beschließen, dass wir den Rest jetzt gemeinsam angehen.

Swissalpine Davos K78 2017
Der Posten

Swissalpine Davos K78 2017
Ein letzter Blick ins Tal

Den Wanderweg von Sertig Dörfli nach Boden könnte man als herrlich welligen Singletrail bezeichnen. Hätten wir noch keine 66 Kilometer (und fast 2.800 Höhenmeter) in den Beinen, würde es richtig Spaß machen, hier lang zu „heizen.“ Spaß macht er trotzdem, auch wenn die Geschwindigkeit doch deutlich reduziert ist und immer wieder durch kurze Gehpausen unterbrochen wird. Das dänische Paar überholen wir trotzdem wieder. An der Verpflegung in Boden muss Silke kurz eine Blase behandeln, prompt zieht das dänische Pärchen wieder an uns vorbei und fragt, ob wir nur warten, um sie anschließend wieder überholen zu können. Von Boden geht es weiter nach Clavadel. Zeit sich nochmal umzuschauen und ins Tal zurück zu blicken sowie an der letzten Verpflegung etwas zu trinken um dann entlang des Jakobshorns die letzten 4,5 Kilometer zu stemmen. So wunderschön der Lauf mit dem gigantischen und gewaltigen Bergpanorama auch war, es tat trotzdem verdammt gut, als Davos zwischen den Bäumen zu sehen war. Wir laufen unter den Seilen der Jakobshornbahn hindurch, nun ist klar: Es kann nicht mehr weit sein. Ich blicke hinunter ins Tal und sehe weiter unten das dänische Pärchen laufen. Es wäre echt ein Heidenspaß, die beiden jetzt nochmal einzuholen, aber dafür reicht einfach die Kraft nicht mehr. So rufe ich laut „Hello Denmark!“. Man erkennt uns, winkt und grüßt freudig zurück. Kurz darauf erscheint auch schon das Schild, das den letzten Kilometer ankündigt.

Swissalpine Davos K78 2017
Die letzten 10 Kilometer!

Swissalpine Davos K78 2017
Es geht über eine kleine Brücke

Swissalpine Davos K78 2017

Swissalpine Davos K78 2017
Clavadel

Swissalpine Davos K78 2017
Endlich ist Davos zu sehen

Swissalpine Davos K78 2017
Der letzte Kilometer

Es geht die letzten paar Meter abwärts vom Feldweg, wir landen wieder auf asphaltiertem Untergrund, werden in Davos Platz von Zuschauern und Einheimischen mit Applaus empfangen, biegen in die Talstraße ab und laufen auf das Stadion zu, dann hinein ins Stadion, auf der Tartanbahn dürfen wir eine halbe Ehrenrunde drehen. Überall am Rande stehen Leute und klatschen und rufen einem zu, die Stadionsprecherin liest die Namen vor, wir passieren den Salomon und Migros Werbebogen und biegen in die letzte Kurve um schließlich glücklich durch den Zielbogen zu laufen. Bei der offiziellen Zeitmessung merkt man, warum man von Schweizer Uhrwerken spricht, denn sie ist ähnlich genau wie bei olympischen Sprintwettbewerben und unterscheidet sogar die Zehntelsekunden, ich war genau eine schneller als Silke :-P

Swissalpine Davos K78 2017
Hinunter nach Davos

Swissalpine Davos K78 2017
Nicht mehr weit

Swissalpine Davos K78 2017
Zieleinlauf

Swissalpine Davos K78 2017
Wir sind im Ziel

Fazit:

Ein wirklich toller Lauf mit einem traumhaften Bergpanorama. Jeder, der gerne Ultratrails in den Bergen läuft, sollte ihn unbedingt mal machen.

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