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laufspass.comSwiss Jura Marathon 4.7. - 10.7.04

Bildbericht von Norbert Rößler

Teil 6 - Tag 5

Die Kaiseretappe - Der ganze Lauf in einem Tag

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Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Einleitung Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4
Tag 5 Tag 6 Tag 7    

Der Tag 5

Die Stimmung am nächsten Morgen ist gedämpft. Die Müdigkeit schlägt langsam durch und der Respekt vor der längsten Etappe steht in allen Augen. Ca. 2 Km geht es zurück auf der Vortagesstrecke, dann wunderschön ansteigend über Wiesenpfade und Hochtäler hinauf zur 2. Verpflegungsstelle am „Vue des Alpes“ (Km 8, 250 Hm). Die Alpen sehen wir zwar nicht, aber es ist schön sonnig heute morgen.

In fröhlicher Stimmung geht es deshalb über die Jurahochfläche dahin. Herrliche Pfade, gut zu laufende offene Wiesen und breite Schotterwege. Nach der hektischen Springerei gestern hat sich das Läuferfeld heute früh auseinandergezogen. Ich laufe von Anfang an mit Andy aus Zürich, der den selben Rhythmus hat, Gefälle zügig, aber nicht halsbrecherisch hinabläuft und immer wieder an den selben Steilstücken in den Gehschritt wechselt. Bis Km 20 geht es viel abwärts, dann beginnt der 10 Km lange Anstieg zum Chasseral. 700 Hm sind zu erklimmen, zunächst noch breite Schotterwege, dann steil bergauf über einen Skihang und schmale Pfade. Je mehr wir uns anstrengen müssen um den Kulminationspunkt zu erreichen, um so garstiger wird auch das Wetter. Am Steilhang umhüllt uns wieder dichter Nebel, kurz darauf beginnt es sogar kurz zu regnen und so sind wir froh, dass die letzten beiden Km hinauf zum Turm auf dem Chasseral über die Asphaltstrasse führen.

Den mächtigen Turm sehen wir erst, als wir ca, 50 m davor stehen. Wir kämpfen eine Weile mit dem Baustellenband, mit dem der Turm abgesperrt ist, bis wir erkennen, dass es sich dabei nicht um die Streckenmarkierung handelt.
Jetzt sind es noch 20 Km bis Biel. Überwiegend bergab, knapp 1200 m fallend, also fast ein Spaziergang – wenn wir nicht beim Swiss-Jura-Marathon wären. Die nächsten 7 Km fallen eher mäßig (300 Hm), es gibt kaum Steilstellen, aber es gibt jede Menge Matsch, Schlamm, Schlick und Kuhfladen. Diese Mischung macht ein ordentliches Laufen richtig schwer. Wenn man kräftig abdrückt, glitscht der Fuß haltlos zur Seite, wenn man zu lange Schritte macht, schliddert man bei der Landung unkalkulierbar in eine Richtung, in die man ganz sicher nicht wollte und selbst mit kleinen Sicherheitsschritten eiert man wild durch die Gegend.

Mit einem Wort es ist mühsam und wieder ein Beweis, dass man weder aus Höhenangaben noch aus dem Profil voreilige Schlüsse über Kraftverschleiß oder Laufzeiten ziehen sollte. Hat man dann die nächste Verpflegung bei 38,5 KM erreicht, folgt viel Asphalt und Kies, dafür jetzt aber richtig steil (durchschnittlich 10% auf den nächsten 7 Km), was unseren angeschlagenen Muskeln auch nicht behagt. Da gefallen uns die gelegentlichen Zwischensteigungen schon besser, weil wir so eine schöne Entschuldigung für schonende Gehpausen haben.
Endlich sehen wir weit unten Biel liegen. Waldwege wechseln mit kurzen Passagen durch vornehme Wohngebiete. Über schmale Pfade schlängeln wir uns am Hang entlang Richtung See. Wir queren die Bahn, die nach Magglingen hinaufführt, passieren die Kapelle und dann liegt endlich der Bieler See unter uns.

Wir entschließen uns doch zu einem Endspurt, da Gewitterwolken und Donnergrollen die nächsten Schauer ankündigen. Noch ein schmaler Pfad an steilen Felsen entlang und dann fallen wir über eine steile Treppe hinunter ins Ziel, direkt an der Schiffsanlegestelle am Bieler See. 53 Km haben Andy und ich heute gemeinsam gekämpft und uns gegenseitig aufgebaut.

Sowohl vom Wetter als auch vom Profil und der Wegbeschaffenheit war heute alles geboten. Eigentlich brauchen wir keine weiteren Etappen; heute war alles drin. Die Etappe hatte es in sich.

7 Läufer mussten aufgeben; eine ganze Reihe werden wegen Zeitüberschreitung zu den Finishern versetzt und auch in der Gesamtwertung bei den Frauen ändert sich einiges. Die bisher deutlich Führende Helena Althaus (CH) büßt auf Carmen Hildebrand fast eine halbe Stunde und ihre Führung in der Gesamtwertung ein. Auch Sally Marcellus aus Canada muss den Anstrengungen Tribut zollen und tauscht ihren bisherigen 3. Platz mit Martina Juda (I).

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