Ich komme im Lauf der ersten 5 Kilometer trotz der
Fotografierpausen ganz gut und ziemlich schnell in meinem Rhythmus und
erlebe einen Schwall von Hochgefühlen.
Nach etwa 7 Kilometern Strecke erreichen wir im Bieler
Vorort Nidau den ersten Anstieg. Wir werden durch Zuschauergassen förmlich
den Berg hoch getragen.
Erst als wir immer mehr Höhe gewinnen, lässt der Schwall von Zuschauern
nach und man hört erstmals das Atmen des Nachbarmanns, da dieser Anstieg
die ersten Kraftreserven fordert.
Mancher geht hier schon, aber ich zockle im gemütlichen Joggingtrab den
langen Anstieg hoch.
Beeindruckend ist nun der Ausblick auf den Bieler See bei Nacht.
Die Lichter Biels funkeln uns wie Diamanten von unten entgegen.
Endlich erreichen wir bei Bellmund den Zenit des ersten
Anstieges. Noch schnell ein Streckenfest mit alkoholisch angeheiterten
Zuschauern passiert und wir tauchen nachdem die 10 Kilometer zuvor
durchgehend beleuchtet waren in das Dunkel der Nacht ab.
Ein erster Funktionstest der Stirnlampe zeigt, dass sie
funktionstüchtig ist. Gut, die Technik spielt mit!
Kurz dahinter biegen wir von der breiten Straße auf einen
betonierten Fahrweg ab. Schon bei der Abbiegung müssen wir eine riesige
und tiefe Pfütze passieren. Gut, dass ich mir mit meiner Lampe eine
halbwegs trockene Passage erleuchten kann. Die Devise lautet: Sich nur
nicht jetzt schon nasse Füße holen.
In einer endlosen Lichterkette bewegen wir uns nun auf
einem ewigen langen meist geraden Feldweg entlang.
Nur selten passieren wir mal eine winzige Ansammlung von
Häusern. Aber meist stehen da auch schon prompt wieder anfeuernde
Zuschauer herum bevor uns gleich wieder dahinter Stille und Dunkelheit
umgibt, lediglich vom Atmen und den Schrittgeräuschen des Nachbarmanns
unterbrochen.
Schließlich sehe ich einen Läufer mit dem Spruch "Nacht
der Nächte" auf dem Rücken vor mir. Das ist doch Andreas! Freudig begrüßen
wir uns und haben so auf den nächsten Kilometern eine schöne Unterhaltung.
So vergeht schnell die Zeit.
Am Ortseingang von Aarberg stehen Gaby und Rudolf am Rand
und begrüßen mich. Ich bleibe stehen und unterhalte mich mit ihnen,
während Andreas weiter läuft.
Nach diesem aufmunternden Zwischenstopp laufe ich über
eine schöne überdachte Holzbrücke ins Zentrum von Aarberg rein.
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