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Der lange Marsch
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Der Lange Marsch war ein militärischer Rückzug der
chinesischen Volksbefreiungsarmee unter Mao Tse-Tung um der Verfolgung der
Kuomintang-Armee zu entgehen. Die Rote Armee, geführt von Mao
Tse-Tung und Zhou Enlai, stand im Oktober 1934 in der Jiangxi-Provinz am
Rande der Vernichtung durch die Chiang Kai-Shek Truppen. Die Kommunisten
entkamen, indem sie sich kreisförmig nach Norden zurückzogen. Sie legten
innerhalb von 370 Tagen etwa 8000 km zurück.
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Mein Langer Marsch ist zwar weder 8000 km lang noch werde
ich von jemanden anders als meinen Mitstreitern "verfolgt", aber auch ich
muss in den kommenden guten 2 1/2 Stunden so manche Entbehrungen auf
mich nehmen. Ich muss auch als selbst ernannter
Genussläufer zugeben, dass sich ab
nun der Genuss etwas in Grenzen hält. Auch im Gehen spüre ich meine Blasen
bei jedem Schritt und meine Sehne meldet sich immer wieder zu Wort.
Wenigstens geht es nun nicht auf Asphalt sondern auf
feinem Schotter immer sehr eben an der hübschen Aare entlang: |
Wir laufen - nein wir gehen
nun am Uferweg der Aare entlang. Im Hintergrund ein Mitstreiter mit
Fahrradbegleitung. |
Kurz vor Büren kommt die Sonne heraus und so kommt
die dortige hübsche überdachte Holzbrücke voll zur Geltung: |
Holzbrücke bei Büren |
Vor der Brücke queren wir ein überdachtes Streckenfest. Da
es noch recht früh am Vormittag ist, ist dort leider nicht so viel los wie
angekündigt wurde: |
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Leider macht sich die Sonne nun auch dadurch bemerkbar,
dass sie regelrecht herunter sticht. Es wird nun richtig warm.
Ich denke ketzerisch: Erst Nebel, dann Wolkenbruch, dann Kälte und nun
Hitze! Was fehlt noch? Ah ja der Wind!
Und siehe da der Wetterteufel erhört mich und schon einige Kilometer
später blasen kalte Sturmböen von den Juragipfeln herunter. Ich beginne
wieder zu frieren ... Wir haben mittlerweile Kilometer 90
passiert und ich habe die letzten 5 Kilometer marschierend in guten 50
Minuten bewältigt. Nun sind die Abstände nur noch einstellig. Dafür wartet
jetzt auf den letzten 8-9 Kilometern noch einmal ein welliger Kurs
parallel zur Bieler Bahnlinie auf uns: |
Hier geht es erst einmal
ein Stück bergab, bevor der nächste Anstieg auf uns wartet |
Erhebend ist der Anblick der Markierung für Kilometer 95.
Nun folgt wieder jeden Kilometer eine Markierung nachdem zuvor nur alle 5
Kilometer markiert waren: |
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Nun kann es nicht mir so weit sein, obwohl mir immer noch
lästige Windböen entgegen blasen. So kurz vor dem Ziel übersieht man so
was gerne.
Die Trinkstelle bei Kilometer 97 lass ich links liegen und nehme einen
Schluck aus meinem eigenen Fläschchen.
Voll Vorfreude überlege ich mir schon eine Strategie, wann ich den Marsch
abbrechen werde und wieder in den Laufschritt fallen will. Ich entscheide
mich für KM 99,5.
Aber erst einmal passiere ich mit stolz erhobener Brust in einer Sturm
umtosten Sandgrube die magische 99 km Markierung: |
99 Kilometer sind
geschafft! |
Noch einen Feldweg entlang und nach guten 5 Minuten hinter
Kilometer 99 beschließe ich wieder anzutraben. Schon ist der Zielkanal
sichtbar: |
Im Zielkanal |
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